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Unfallschwerpunkt B6n? Unfallschwerpunkt B6n?: Es kracht an Kreuzungen mit defekten Ampeln

Von Helmut Dawal 08.04.2015, 20:18

Köthen - Glücklicherweise kam niemand körperlich zu Schaden, doch die beiden Autos sind nur noch Schrott: Auf der B6n hat es Mittwochvormittag erneut gekracht. An der Kreuzung Kleinpaschleben/Crüchern stießen gegen 9.20 Uhr zwei Autos zusammen.

Laut Mitteilung der Polizei befuhr der 32-jährige Fahrer eines Pkw VW die Landesstraße 149 aus Richtung Kleinpaschleben in Richtung Crüchern. Der 30-jährige Fahrer eines Pkw VW befuhr die Bundesstraße 6 aus Richtung Bernburg in Richtung Köthen. Im Kreuzungsbereich kam es zur Kollision beider Fahrzeuge. Es entstand ein geschätzter Sachschaden in Höhe von rund 15.000 Euro.

Noch schwerwiegender waren vor wenigen Tagen zwei Verkehrsunfälle auf der B6n an der Kreuzung Trinum/Mölz. So kollidierte am 2. April um 10.39 Uhr die 59-jährige Fahrerin eines VW Passat, die aus Mölz gefahren kam, mit einem Ford Mondeo, der in Richtung Bernburg unterwegs war. Der Fahrer des Ford wurde bei diesem Unfall schwer verletzt und musste ins Krankenhaus Köthen gebracht werden. Der Gesamtschaden belief sich auf rund 24.000 Euro.

Ostersonnabend krachte es ein weiteres Mal. Gegen 13.45 Uhr befuhr die 68-jährige Fahrerin eines Pkw Kia die Kreisstraße 2089 aus Richtung Mölz in Richtung Bundesstraße und wollte diese überqueren. Im Kreuzungsbereich kam es zur Kollision mit einem Pkw Daimler-Benz, der auf der B6n aus Richtung Bernburg in Richtung Köthen unterwegs war. Die 66-jährige Insassin des Pkw Daimler-Benz wurde dabei schwer verletzt. Der Sachschaden wurde auf rund 14.000 Euro geschätzt.

Bei allen drei Unfällen war das Nichtbeachten der Vorfahrt die Ursache. Und in allen drei Fällen war die Ampelanlage nicht in Betrieb. Wie Thoralf Scholz, Leiter der Straßenmeisterei Sandersdorf, die für die Unterhaltung der B6n im Köthener Abschnitt zuständig ist, am Mittwoch auf MZ-Anfrage mitteilte, sind die Ampelanlagen an den Kreuzungen Trinum/Mölz und Kleinpaschleben/Crüchern seit dem 31. März außer Betrieb. „Der Orkan hat drei Ampelregister gelockert und beschädigt. Ein sicheres Betreiben der Ampelanlagen war nicht mehr gegeben. Wir mussten diese Ampelregister abbauen. Sie werden durch neue ersetzt“, erläuterte Scholz. Dass beide Ampelanlagen nun schon über eine Woche lang außer Betrieb sind, kann der Straßenmeisterei-Chef nicht ändern. „Die Hersteller können nicht sofort liefern. Die Ampeln müssen bestellt werden. Wenn sie ausgeliefert sind, werden sie sofort angebaut“, informierte Scholz. Er habe erfahren, dass durch den Sturm noch zahlreiche andere Ampeln beschädigt worden seien und es jetzt einen Lieferengpass gebe.

„Die Kreuzungen sind nach beiden Seiten weit einsehbar. Eigentlich dürfte hier nichts passieren“, bemerkte Polizeisprecher Hans-Peter Klimmek zu den drei Unfällen. Möglicherweise hätten die Fahrer die Geschwindigkeit der auf der B6n fahrenden Autos unterschätzt und gedacht, sie würden es noch rechtzeitig schaffen, über die Hauptstraße zu kommen, mutmaßte er.

Gleichwohl mahnte Klimmek, besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen, wenn Ampeln mal nicht funktionieren sollten. Dann erfolge die Verkehrsregelung durch Verkehrszeichen. (mz)