Tierpark in Köthen Tierpark in Köthen: Mikroschwein Helene hat eine Patin

Köthen/MZ - Das Mikroschwein Helene, das Unbekannte vor dem Zerbster Tierheim abgestellt hatten und das im Tierpark Köthen Aufnahme fand, hat eine Patin gefunden. Regina Minasch-Elze, die vom Schicksal des kleinen Borstentieres in der Zeitung gelesen hatte, entschloss sich sofort, 50 Euro locker zu machen, damit Helene im Tierpark versorgt werden kann.
„Ich liebe Schweine“, sagte die Köthenerin. Es seien selbstbewusste und lustige Tiere, die sich nicht so gängeln ließen wie ein Hund. Und dass Schweine dreckig sein sollen, sei ein weithin strapaziertes Vorurteil, an dem aber nicht viel dran sei. Minasch-Elze führte als Beispiel ihre Minischweine an, die einst im Haus lebten, aus privaten Gründen aber in eine Pflegestelle gegeben werden mussten. „Sie haben nicht einmal groß ins Haus gemacht, sondern ihre Toilette benutzt oder gewartet, bis sie raus konnten“, schilderte sie.
Das Männchen ist bestellt
Schockiert war Regiona Minasch-Elze darüber, dass Helene einfach vor dem Tierheim in der Kälte abgestellt wurde. Mikroschweine seien teuer in der Anschaffung, es hätte sich bestimmt eine Möglichkeit zur Vermittlung gefunden, meinte sie. Zudem sei das Aussetzen eines Tieres strafbar, verwies die Vorsitzende des Köthener Tierschutzvereins auf die Gesetze.
Helene soll nicht allein leben, sondern einen Partner bekommen. „Ein Männchen haben wir im Tierpark Gera bereits bestellt“, teilte David Schaller, Mitarbeiter im Köthener Tierpark, mit. Und für den Eber, der Siegfried heißen soll, hat sich auch schon ein Pate gefunden - Minasch-Elzes Lebenspartner Gerd Rutsche. Er hat ebenfalls 50 Euro in die Tierpark-Kasse gesteckt. Wann Helene und Siegfried zu sehen sein werden, steht noch nicht fest. „Momentan haben wir noch kein geeignetes Gehege“, sagte David Schaller. Die Mikroschweine zu anderen Schweinen zu geben, sei nicht möglich, die Großen würden sich mit den Kleinen nicht vertragen.