Neuzugang im Tierpark Köthen Neuzugang im Tierpark Köthen: Schwein Helene einfach ausgesetzt

Köthen/MZ. - Nicht mini, sondern mikro ist Helene, und sie hat schwere Stunden hinter sich. Mitarbeiter des Tierheimes in Zerbst haben sie Montagmorgen in eisiger Kälte in einem Karton vor der Tür gefunden. Wer weiß, wie viele Stunden das zitternde Tier dort schon durchhalten musste. Ein Wunder, dass es überlebt hat, brauchen Mikroschweine doch - genau wie Ferkel – Temperaturen um 25 Grad. Jetzt hat es bei Michael Engelmann – dem Leiter des Köthener Tierparks – ein neues, warmes Zuhause gefunden, und zwar – so unglaublich das klingt – in seiner Wohnung.
„Das Tierheim in Zerbst hat keine Möglichkeit, ein Schwein zu halten. Da wir schon oft Tiere von dort übernommen haben, wandten sich die Mitarbeiter auch diesmal an den Tierpark Köthen“, berichtet Engelmann. Inzwischen ist Helene der Liebling der Tierpark-Mitarbeiter geworden. Man habe sofort gemerkt, dass die winzige Sau in einer Wohnung aufgewachsen sein muss, so vertraut war sie mit Sofa und Kissen. Erschüttert ist Engelmann wie der Besitzer das Tier in der Kälte einfach aussetzen konnte. Er vermutet einen Grund, warum der sein Haustier loswerden wollte: Helene sei gerade rauschig, und wenn sein Besitzer noch einen Eber zu Hause hat, könnte sie tragend sein.
Ob Helene einmal in das Gehege ihrer Verwandten im Köthener Tierpark kommt, steht noch nicht fest. Obwohl die Minischweine heißen, mögen sie Helene wie Riesen vorkommen. Der Unterschied zwischen den Silben „Mini“ und „Mikro“ ist mehr als deutlich. Wiegt die bereits ausgewachsene Helene gerade mal fünf Kilogramm, bringen ihre Verwandten 25 bis 30 Kilogramm auf die Waage.