Stollen im Goldschein Stollen im Goldschein: Köthener Bäckerei Sascha Schernekau räumt bei Prüfung ab

Köthen - Die Urkunde steht für jeden Kunden sichtbar auf der gläsernen Verkaufsvitrine. Der Meisterstollen aus der Köthener Bäckerei Sascha Schernekau ist von den Prüfern des Deutschen Brotinstitutes zum dritten Mal in Folge mit der Note „sehr gut“ bewertet worden und hat dafür den Goldstatus zuerkannt bekommen. „2015 haben wir nur ein ,gut’ erhalten, deshalb haben wir uns richtig angestrengt, um das dritte ,sehr gut’ zu bekommen und so wieder Gold“, erklärt Heidrun Schernekau.
Die Prüfung im Magdeburger Allee-Center musste die 55-Jährige allein bestehen, weil Sohn und Bäckerei-Chef Sascha Schernekau zur gleichen Zeit einen anderen wichtigen Termin in Dessau hatte. Doch das tat dem Erfolg offensichtlich keinen Abbruch.
Die Prüfung ist streng, sechs Kriterien geben am Ende den Ausschlag über das Prädikat: Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität, Geruch und zuguterletzt der Geschmack. Nur wer unter jedem dieser Punkte das Urteil „Ohne Fehler“ stehen hat, erhält die Idealpunktzahl 100.
Jeden Tag um Mitternacht legen Meister Sascha Schernekau und seine beiden Gesellen los
In der Adventszeit hat das Geschäft mit den Stollen natürlich wieder Hochkonjunktur. „Am Reformationstag gibt es in jedem Jahr die ersten Stollen. Wir müssen jeden Tag backen“, erklärt Heidrun Schernekau. Mehr als 100 Stück in Portionen zu 500, 1.000 und 1.500 Gramm gehen täglich über den Ladentisch. „Unmittelbar vor Weihnachten sind das natürlich noch deutlich mehr.“ Neben dem Meisterstollen stehen auch noch Mandelstollen, Mandel-Marzipanstollen, Mohnstollen, Pflaumen-Zimt-Stollen und Vollkorn-Früchtestollen zur Auswahl.
Jeden Tag um Mitternacht legen Meister Sascha Schernekau und seine beiden Gesellen los, um das ganze Programm zu schaffen - und das neben verschiedensten Sorten von Brot, Brötchen, Plätzchen, Kuchen und Torten. Doch das Aushängeschild der Bäckerei Schernekau ist der Meisterstollen. „Der schmeckt so gut und ist so bekannt, dass im letzten Jahr eine Software-Firma mehr als 200 Stück bestellt hat, um sie ihren Kunden als Weihnachts-Präsent zu schicken“, sagt Heidrun Schernekau.
Das Geschäft im Köthener Jürgenweg 34 läuft gut, aber es könnte noch besser sein. „Dieses Jahr hat der Fleischer nebenan geschlossen. Das hat einige Kunden gekostet, weil die Kombination Fleischer und Bäcker eben günstig ist, sagt Heidrun Schernekau, die händeringend Ersatz sucht. Im Moment hat der Zehn-Mann-Betrieb aber genug Arbeit mit den Stollen - schon ab heute bei der Schlossweihnacht. (mz)