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Statistik fürs Jahr 2019 Statistik fürs Jahr 2019: Zahl der Unfälle in Anhalt-Bitterfeld ist minimal gestiegen

13.04.2020, 10:00
Zu einem Unfall mit einer schwer verletzten Person ist es Ende Juli 2019 auf der L140 bei Siebenhausen gekommen.
Zu einem Unfall mit einer schwer verletzten Person ist es Ende Juli 2019 auf der L140 bei Siebenhausen gekommen. Feuerwehr Raguhn

Anhalt-Bitterfeld - Das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld hat dieser Tage die Verkehrsunfallstatistik für den Landkreis vorgelegt. Die Mitteldeutsche Zeitung fasst die wichtigsten Angaben von Matthias Król, Leiter des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld, zusammen.

Wie hat sich 2019 das Unfallgeschehen entwickelt?

Die Polizei im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat von Januar bis Dezember 2019 insgesamt 5.151 Unfälle aufgenommen und damit 41 Unfälle mehr als im Jahr 2018. Das entspricht einem Anstieg um 0,8 Prozent. Bei diesen Unfällen wurden 735 Personen verletzt, 93 weniger als 2018. Die Zahl der getöteten Personen sank von neun Personen im Jahr 2018 auf sieben im Jahr 2019.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, aus denen ein schwerwiegender Unfall mit Sachschaden resultierte, war mit 136 stark rückläufig (2018 waren es 176). Bei Unfällen mit sonstigem Sachschaden stieg die Anzahl der Unfälle von 4.307 auf 4.405 (98 Unfälle mehr). Im Jahr 2019 gab es insgesamt 923 Unfälle mit Unfallflucht, das sind zwölf Fälle mehr als im Vorjahr. Davon konnten 355 Unfälle aufgeklärt werden, die Aufklärungsquote beträgt 38,5 Prozent, 2018 lag sie bei 40,9 Prozent.

Wie sah es bei Personen- bzw. Sachschaden aus?

Von den 5.151 Verkehrsunfällen war die absolute Mehrzahl - nämlich 85,82 Prozent - lediglich mit Sachschaden verbunden. Nur bei 0,1 Prozent der Unfälle waren Menschenleben zu beklagen. Bei 4,01 Prozent gab es Schwerverletzte. Bei 2,64 Prozent spricht das Revier von schwerwiegenden Unfällen mit Sachschaden. Bei 6,99 Prozent der Unfälle wurden Menschen leicht verletzt. Und Alkohol bzw. andere berauschende Mittel waren Ursache von 0,74 Prozent der Unfälle.

Welche Fahrzeugarten waren an Unfällen beteiligt?

Im Vergleich zum Vorjahr ereigneten sich auch 2019 die meisten Unfälle unter Beteiligung von Pkw, gefolgt von Lkw und Fahrrädern. Personenkraftwagen 7.108 (-24), Liefer- und Lastkraftwagen 601 (+29), Fahrräder 265 (+8), motorisierte Zweiräder 121 (+9), Fußgänger 60 (-5), Busse 50 (+4).

Die Hauptunfallursachen waren im Jahr 2019?

Der im Jahr 2019 am häufigsten registrierte Unfall war der Unfall mit Wild (siehe Grafik). Fast jeder vierte Unfall resultierte aus der Kollision mit freilebenden Tieren. Auf dem zweiten Platz der Unfallursachen folgte das Wenden und/oder Rückwärtsfahren. Zu dieser Unfallart zählt auch der klassische Parkplatzunfall, etwa beim Ein- bzw. Ausparken. Zu dichtes Auffahren bzw. fehlender Sicherheitsabstand.

Unaufmerksamkeit und Ablenkung, führte zu jedem neunten Unfall. Unfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit oder unter dem Einfluss von Alkohol ereigneten sich vergleichsweise selten. Gegenüber dem Jahr 2018 gab es Änderungen in der Reihenfolge. Die Unfallursachen Sicherheitsabstand und Wenden bzw. Rückwärtsfahren tauschten die Rangplätze.

Was ist zum Alter der Unfallbeteiligten bekannt?

Bei der Unfallbeteiligung, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen, ist ein Rückgang bei den 20- bis 30-Jährigen um 169 auf 1.667 Unfallbeteiligte zu verzeichnen. In der Gruppe der über 65-Jährigen liegt ein Anstieg um 82 auf 1.309 Unfallbeteiligte vor.

Die Altersgruppe mit der höchsten Unfallbeteiligung im Jahr 2019 ist die Gruppe der 50- bis 55-Jährigen. 850 Personen in diesem Alter waren an einem Unfall beteiligt.

Alle 102 Minuten geschah 2019 im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein Verkehrsunfall. Alle elf Stunden und 48 Minuten verunglückte eine Person. Alle vier Tage und 16 Stunden ereignete sich ein Verkehrsunfall unter dem Einfluss von Alkohol. Alle 52 Tage und drei Stunden wurde ein Mensch im Straßenverkehr getötet.

Es lässt sich kein Monat ausmachen, in dem sich signifikant viele Unfälle ereigneten. Die wenigsten Unfälle gab es in den Monaten Februar (338), März (357) und Januar (362). Die meisten Unfälle geschahen in den Monaten September (484), April (476) und Juni (464). An den Wochenenden ist regelmäßig ein deutlicher Rückgang der Unfallzahlen zu verzeichnen. Die meisten Unfälle ereigneten sich an einem Freitag, die wenigsten an einem Sonntag.

Die zehnte Stunde war die häufigste Unfallzeit (dicht gefolgt von der 14. Stunde).

Welches Fazit ist mit Blick auf die Statistik möglich?

Das Verkehrsunfallgeschehen im Jahr 2019 zeigt für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld nur leichte Veränderungen zu den Vorjahren. Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist ganz leicht gestiegen, hat aber über Jahre hinweg mit circa 5.000 Unfällen ein stabiles Niveau erreicht. Die Veränderung im Bereich der Unfallursachen spricht dafür, dass die Regel, dass die Teilnahme am Straßenverkehr Vorsicht und gegenseitige Rücksicht erfordert, nicht genügend beachtet wird. Die Thematik Wildunfall blieb aktuell. (mz)

Schwer verletzt wurde ein junger Mann Anfang Januar 2019 bei einem Unfall in Thalheim auf der Sandersdorfer Straße.
Schwer verletzt wurde ein junger Mann Anfang Januar 2019 bei einem Unfall in Thalheim auf der Sandersdorfer Straße.
Michael Maul