Stadtratssitzung der Stadt Südliches Anhalt Stadtratssitzung der Stadt Südliches Anhalt: Windpark Hinsdorf erneut abgelehnt
weissandt-gölzau - Die 18 Windräder, die die Firma UKA Meißen Projektentwicklung GmbH und Co. KG im Windpark Hinsdorf errichten will, war erneut Thema im Stadtrat der Stadt Südliches Anhalt.
Dieses Mal musste vor der eigentlichen Stadtratssitzung sogar eine Dringlichkeitssitzung einberufen werden, was einen terminlichen Grund hatte: die Stadt war vom Landkreis aufgefordert worden, bis zum 8. Dezember, also bis Dienstag, ihre Stellungnahme aus dem Jahr 2011 zu aktualisieren.
Freie Fahrt für Investor?
Bei dem Wort „Dringlichkeit“ hatten wohl auch bei einigen Bürgern die Alarmglocken geschrillt. Sollte hier womöglich vom bisherigen Beschluss abgerückt und dem Investor Tür und Tor geöffnet werden? Bernd Säuberlich aus Hinsdorf war argwöhnisch geworden und verfolgte aufmerksam die Stadtratssitzung. „Es geht zusammengefasst nicht darum, die Windenergie zu bekämpfen, sondern hier deutlich darzulegen, dass in diesem Klageverfahren ganz deutlich Profitinteressen einzelner vor dem Allgemeininteresse stehen und das erscheint nicht akzeptabel“, hatte Säuberlich der MZ vor Beginn der Sitzung mitgeteilt.
Bernd Thormann, stellvertretender Fachbereichsleiter, ließ die schier unendliche Geschichte nochmal Revue passieren. „Das ist ja mittlerweile ein Dauerbrenner“, bemerkte er. Im Jahr 2011 hatte es den ersten Antrag zum Bau von 18 Windrädern gegeben. Die Stadt Südliches Anhalt versagte aber ihr Einvernehmen. Für jede Windkraftanlage wurde ein separater Beschluss zur Versagung gefasst.
Genügend Windräder in der Region
Die Windenergieanlagen sollten sich wie folgt aufteilen: drei in der Gemarkung Meilendorf, eine in der Gemarkung Riesdorf, acht in der Gemarkung Hinsdorf, drei in der Gemarkung Zehbitz und drei in der Gemarkung Salzfurtkapelle. Es war, um es mit einfachen Worten auszudrücken, einfach zu viel des Guten, da es in der Region schon eine beträchtliche Zahl von Windrädern gibt.
Der Stadtrat hat nunmehr seine Position erneuert, dieses Mal nicht einzeln zu jeder Windkraftanlage, sondern für alle zusammen. „Die Versagung des gemeindlichen Einvernehmens ... hat Bestand“, heißt es in der Beschlussvorlage. Sie wurde bei vier Enthaltungen mehrheitlich bestätigt. Die in den abgegebenen 18 Stellungnahmen genannten Gründe der Versagung des gemeindlichen Einvernehmens haben bis auf die Aussagen zur Anpassung der Ziele der Raumordnung Bestand, wird weiter ausgeführt.
Die Stadt Südliches Anhalt weist zudem daraufhin, dass aufgrund der zeitlichen Verschiebung die Aussagen zum Artenschutz im Untersuchungsraum aktualisiert werden sollten. (mz)