Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung: Köthen bekommt einen Citymanager

Köthen - Oberbürgermeister Bernd Hauschild hat viel vor mit seinem neuen Mitarbeiter. Er soll die Zusammenarbeit der Werbegemeinschaften, der Köthen Kultur und Marketing GmbH und der Stadt koordinieren.
Innerhalb des Stadtmarketings. Und zwar als Leiter eines neu geschaffenen Bereiches innerhalb der Rathausstrukturen. Eine Art Citymanager also. Gleichermaßen soll er sich um Stadtplanung und Wirtschaftsförderung kümmern. All das passiert vom 16. August an, wenn Frank Amey seine neue Stelle in Köthen antritt, im Sachgebiet Stadtentwicklung, das er leiten wird.
Keine leichte Suche nach einem City-Manager
Die Suche, berichtet Köthens Rathauschef, sei gar nicht so einfach gewesen. Die erste Ausschreibungsrunde sei mit 19 Bewerbern erfolglos geblieben. Im vergangenen Jahr schon. Erst im zweiten Anlauf - diesmal interessierten sich 23 Frauen und Männer für die Stelle - verständigte man sich auf den Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung, der zurzeit noch in Berlin am Institut für Städtebau tätig ist.
Amey, der in Halle lebt und dort vor Berlin schon als Citymanager gearbeitet hat, sei auf Köthen, auf seine potenzielle Wirkungsstätte „sehr gut vorbereitet“ gewesen, berichtet Bernd Hauschild vom Kennenlernen. So habe er, Amey, angeregt, die Hochschule Anhalt in die Vermarktung der Stadt stärker einzubinden.
„Damit hat er mir aus dem Herzen gesprochen“, erklärt der Oberbürgermeister. Aus mehreren Gesprächen mit dem Präsidenten der Hochschule, Jörg Bagdahn, wisse Hauschild, dass ihm dieses Thema ebenso wichtig sei.
Gewerbe- und Industriegebiete in Köthen haben „Luft nach oben“
Auch deutete Frank Amey, Doktor der Ingenieurwissenschaften, in seinem Vorstellungsgespräch an, dass sich Köthen durchaus auf Deutschlands größter Gewerbemesse in München präsentieren sollte. Abgeneigt wäre der Rathauschef nicht.
So man das denn finanzieren könne. Hinzu kämen die Herausforderungen vor der eigenen Haustür: Bei der Belegung der Gewerbe- und Industriegebiete in der Stadt gebe es „Luft nach oben“, findet Hauschild. Er will, dass sich hier etwas tut. Und sieht die Zuständigkeit dafür auch bei Amey.
Nicht der Oberbürgermeister allein, sondern ein Gremium von fünf Personen entschied sich nach einer festgelegten Matrix für den 45-jährigen Frank Amey: Baudezernentin, Gleichstellungsbeauftragte,
Personalwesen und Personalrat. Der Stadtrat hatte bereits mit der Absegnung des Stellenplans seine Zustimmung erteilt; darüber sei die Verwaltung legitimiert gewesen, einen Leiter für das neue Sachgebiet zu suchen, erklärt Hauschild.
Frank Amey wohnt vorerst weiter in Halle
„Er sieht sich als Gestalter, als Mitgestalter für Köthen“, fasst der Oberbürgermeister zusammen. Eine Einstellung, die er nur befürworten könne. Aber er weiß auch, dass der neue Mann für dieses Gestalten Geld brauchen werde. Das könnte zu Beginn schwierig werden, räumt der Oberbürgermeister ein.
Dass Frank Amey, der auf Nachfrage erklärt habe, vorerst in Halle wohnen bleiben zu wollen, Zeit zum Einarbeiten benötige, akzeptiert man im Rathaus. Gleichwohl seien die Erwartungen an den Neuen, der Mitte August beginnen wird, hoch. (mz)