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Protest gegen akuten Lehrermangel Schulamt in Halle sieht geplante Demo in Aken kritisch - Nimmt Schule dadurch Schaden?

18.10.2021, 13:16
Eltern in Aken bereiten eine Demo vor.
Eltern in Aken bereiten eine Demo vor. Foto: Ute Nicklisch

Aken/MZ/her - Das Landesschulamt in Halle begleitet insbesondere die Pläne für die Demonstration auf dem Akener Bismarckplatz am kommenden Freitag „aus verschiedenen Gründen kritisch“. Wie Pressesprecher Tobias Kühne auf Nachfrage der MZ am Freitag erklärt, habe man „Verständnis dafür, dass die Eltern auf den Mangel an Lehrkräften an ihrer Schule öffentlich aufmerksam machen wollen“. Doch er weist zugleich darauf hin, dass man auch Fragen des Infektionsschutzes beachten müsse.

„Es gibt klar festgelegte Regeln, zu welchen Zwecken schulfremde Personen aktuell die Schulen betreten dürfen. Die Demonstration kann darum nur außerhalb des Schulgeländes stattfinden. Auch eine Demonstration während der Unterrichtszeit, sofern Schülerinnen und Schüler daran teilnehmen sollten, müssen wir ablehnen. Es gilt die Schulpflicht“, betont er.

Auch ist das Amt der Auffassung, „dass unsere Arbeit, erfolgreich Personal für eine Schule zu gewinnen, durch solche Aktionen erfahrungsgemäß eher erschwert wird. Wenn eine einzelne Schule in der Öffentlichkeit sehr negativ wahrgenommen wird, machen potenzielle Bewerberinnen und Bewerber einen Bogen. Ich denke, das ist menschlich nachvollziehbar. Die wenigsten Menschen wählen für ihren beruflichen Einstieg einen Ort, über den sie in erster Linie wissen, was dort nicht in Ordnung ist“.

Abschließend erklärt Tobias Kühne: „Wir dürfen und wollen den Eltern ihre Demonstration an sich gar nicht verbieten.“ Das Landesschulamt wäre aber „dankbar, wenn man diese Zusammenhänge verantwortungsvoll berücksichtigen würde“, heißt es.