Schnäppchenjagd und Spaß beim Stöbern
Köthen/Aken/MZ. - Wieder gab es eine Babyabteilung, einen ganzen Raum für Schuhe und Kinderspielzeug sowie Kinderbetreuung. Da schlug so manches Mutterherz höher. "Vor allem Sachen wie Kinderwagen, also Dinge die normalerweise richtig viel Geld kosten, gehen gut weg", erklärte Jana Loos-Kindermann, eine der Organisatorinnen. Aber der Basar ist natürlich nicht nur etwas für Mütter.
Auch Christine Häusler war mit ihrer Enkeltochter Svenja zum Einkaufen gekommen. Vor allem Hosen hatte die stolze Oma gekauft. "70 bis 80 Prozent gegenüber dem Ladenpreis hat man hier locker gespart", berichtete Frau Häusler. Und damit war sie an diesem Morgen nicht die einzige, die ein Schnäppchen geschlagen hatte. Kinderhosen und andere Kleidung für einen Euro hatte viele Neugierige angelockt.
Trotz großer Resonanz versteht manch einer die Idee des Basars dennoch falsch. "Es ist sehr schade, dass viele in Köthen immer noch denken, das hier ist ein Basar für Bedürftige", sagte Jana Loos-Kindermann. Doch das sei es nicht. Die Sachen, die hier verkauft werden, sind praktisch neu, und die 66 Helferinnen des Basars wollen es jedem ermöglichen, günstig für sein Kind einzukaufen.
So waren auch Angela Filz und ihre Tochter Sarah zum Stöbern gekommen. "Wir haben einiges für meinen kleinen Bruder gekauft", verriet Sarah und hielt dabei einen großen Beutel mit Sachen und Spielzeug in der Hand. "Beim letzten Mal war etwas mehr los, würde ich sagen, aber es ist ein sehr schöner Markt und wir kommen gerne her", erklärte Angela Filz.
An diesem Tag hatte das vielleicht einen ganz einfachen Grund. Denn nunmehr zum zweiten Mal gab es am Samstag auch einen "Basar rund ums Kind" in Aken. Hier hatte man sich im Gegensatz zu den Köthenern mehr auf Sachen für Kleinkinder spezialisiert. Die Idee brachte Ralf Bosse, einer der Organisatoren, direkt aus Köthen mit. Auch er hatte dort schon mitgeholfen. "Wir haben den Bedarf hier in Aken dann einfach erkannt", berichtete der vierfache Vater.
Die evangelische Kirche in Aken hatte einen Raum zur Verfügung gestellt, und so konnten sich die Türen des Akener Gemeindesaals für den Basar öffnen. Genau wie in Köthen konnte man auch hier während des Einkaufs den selbst gebackenen Kuchen der Helfer genießen. "Es ist so angenehm ruhig und entspannt hier. Ich würde das auf jeden Fall weiterempfehlen", meinte Sylvia Kiel aus Osternienburg, die unter anderem für ihre Enkelin Emily einkaufte.
Beim ersten Basar hatten die Akener 3 500 Euro eingenommen. "Wir hoffen, dass es dieses Mal wieder so gut wird", meinte Bosse. 80 Prozent der Erlöse gehen an die Verkäufer zurück, und der Rest des Geldes wird genau wie in Köthen gespendet.
"Da haben sich die Kindergärten beim letzten Mal sehr gefreut. Die kannten das ja noch nicht", verriet Ralf Bosse.
Und an Kundschaft fehlt es auch dem kleinen Akener Basar nicht.
"Wir haben sogar Kundschaft aus Hannover, von einer Dame, die hier früher mal gewohnt hat. Damit unterstützt sie ihren Heimatort. Das finde ich fetzig", berichtete Ralf Bosse stolz.
Dabei war Hannover nicht mal die größte Entfernung, die eine Kundin zurückgelegt hatte. Jana Schulz aus Obernheim in Hessen war ebenfalls mit ihrer dreijährigen Tochter Lea zu Besuch. "Eigentlich besuchen wir hier Verwandte, doch als wir von dem Basar gehört haben, wollten wir das gleich nutzen", erzählte Jana Schulz. "Und bei uns gibt es so etwas auch, aber ich muss sagen, das ist hier viel besser organisiert als bei mir zu Hause", bemerkte sie. Denn die freundlichen Helfer hatten der jungen Mutter sofort beim Einpacken vom Kindersitz bis hin zum Brettspiel geholfen.
Bei so viel guter Laune haben die Akener Organisatoren natürlich schon weiter geplant. Am 10. November soll es bereits den nächsten Basar geben, auf dem sich alles "rund ums Schulkind" dreht. Helfer und Verkäufer werden in Aken dafür immer noch gesucht. Interessierte treffen sich am 2. November um 18 Uhr im Akener Gemeindesaal.