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Sanierung in der Wallstraße  Sanierung in Köthen: Haus an der Wallstraße erstrahlt in neuem Glanz

Von Helmut Dawal 16.12.2016, 10:56
Mit Blumensträußen bewaffnet besuchten David Rieck und Peggy Muttschall von der Wohnungsgesellschaft Köthen die ersten Mieter in der Wallstraße 64: die Zahnärztin Heike Mauth sowie die Rechtsanwälte Heike Märtin und Heiko Tönnies.
Mit Blumensträußen bewaffnet besuchten David Rieck und Peggy Muttschall von der Wohnungsgesellschaft Köthen die ersten Mieter in der Wallstraße 64: die Zahnärztin Heike Mauth sowie die Rechtsanwälte Heike Märtin und Heiko Tönnies. Heiko Rebsch

Köthen - „Es ist ein schönes Haus. Es ist traditionell und hat eine interessante Historie.“ So urteilt Zahnärztin Heike Mauth über ihre neue Praxis, die sich in der Wallstraße 64 befindet.

Gebäude stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert

Anfang 2014 bot das Gebäude noch einen anderen, heruntergekommenen Anblick. Man sah dem Haus, das um 1720 herum errichtet wurde, sein Alter an. Und wer Gelegenheit hatte, sich auch im Inneren mal umzuschauen, fand viele Spuren des beginnenden Verfalls. Der ist nun gestoppt, aus dem alten Haus hat die Wohnungsgesellschaft Köthen (WGK) ein neues entstehen lassen.

Viele Elemente, die noch erhaltenswürdig waren, wurden aufgearbeitet und restauriert, das Vestibül mit seinen beiden Türen beispielsweise oder die ins Obergeschoss führende Holztreppe. Wem das Treppensteigen zu schwer fällt, der kann den eingebauten Fahrstuhl benutzen.

Neue Mieterin Heike Mauth freut sich auf Praxisräume im sanierten Haus

Heike Mauth hat vorher ihre Patienten in der Theaterstraße behandelt. Dass sie mit ihrer Praxis umgezogen ist, hat einen einfachen Grund. „Ich wollte mich mehr in Richtung Stadtkern bewegen“, sagt sie.

Das neue Quartier hat all ihre Erwartungen erfüllt. Grundriss und Aufteilung der Funktionsräume erfolgten nach ihren Vorstellungen. „Mit dem neuen Vermieter kann ich gut zusammenarbeiten und Probleme lösen“, lobte sie die WGK.

Geschäftsführer David Rieck und seine Mitarbeiterin Peggy Muttschall, zuständig für Baubetreuung und Grundstücksverkehr, hören diese Worte gern.

Sie schauen am Mittwochnachmittag in der Wallstraße 64 mit zwei Blumensträußen vorbei, die für die ersten neuen Mieter im „Wohnquartier am Bachplatz“, so der Name des Baugebietes, bestimmt sind.

Wer außerdem in die Wallstraße 64 gezogen ist.

Der erste Strauß findet in einer Vase in der Zahnarztpraxis Platz, der zweite eine Etage höher in der Rechtsanwaltskanzlei von Heike Märtin und Heiko Tönnies. Auch die Juristen sind sehr zufrieden mit ihren Büroräumen.

Mehr als 20 Jahre lang befand sich ihre Kanzlei in der Halleschen Straße. „Der marode Zustand dieses Gebäudes war für uns Anlass, uns ein anderes Büro zu suchen“, schildert Heike Märtin. Bei der WGK sei man fündig geworden und habe sich bereits im Frühjahr für die Wallstraße 64 entschieden.

Die Häuser in der Köthener Wallstraße sind um 1720 herum erbaut worden. Stadtrat Georg Heeg hat erforscht, wer in dieser Häuserzeile alles gelebt hat. In der Wallstraße 64 etwa wohnte der Stadt- und Hofarzt Christian Ehrhard Sallmuth.

In der Wallstraße 65 befand sich die Wohnung von Casimir Werth. Er war mehrmals Bürgermeister von Köthen. Die Wallstraße 67 bot Quartier für den Fagottisten Johann Christoph Torlè. Er war Mitglied der Hofkapelle unter Johann Sebastian Bach.

Dieses Haus wurde wegen seines maroden Zustandes im Juli 2012 abgerissen. (hda)

Vom Platz her haben sich die Anwälte etwas verkleinert, kommen aber insgesamt gut aus. „Wir arbeiten immer mehr mit elektronischen Akten. Das riesige Archiv, das wir bisher hatten, brauchen wir nicht mehr“, erklärt Heike Märtin.

Nur der Weg zum Amtsgericht, mit dem man quasi Tür an Tür saß, sei jetzt etwas länger. „Doch etwas Bewegung kann ja auch nicht schaden“, äußerte die Rechtsanwältin.

Im Haus Wallstraße 64 befinden sich noch zwei gewerblich zu nutzende Mietobjekte und eine Dachgeschosswohnung. Im hinteren Bereich wurde das frühere Haus abgerissen und ein neues gebaut. Es beherbergt eine Wohnung über drei Etagen mit einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern.

Nachbarhäuser sollen 2017 saniert werden

Im nächsten Jahr gehen die Bauarbeiten in der Häuserzeile weiter. Das Wohnhaus Wallstraße 65 ist bereits errichtet, jetzt werden die neun Wohnungen bezugsfertig gemacht. 2017 soll auch das Haus Wallstraße 66 errichtet werden. „Die einzelne, noch stehende Wand des alten Hauses soll in den neuen Baukörper integriert werden“, erläuterte WGK-Geschäftsführer David Rieck. (mz)

Das Haus in der Köthener Wallstraße.
Das Haus in der Köthener Wallstraße.
Heiko Rebsch
Heike Mauth in einem der beiden Behandlungszimmer im neuen Haus in der Wallstraße in Köthen.
Heike Mauth in einem der beiden Behandlungszimmer im neuen Haus in der Wallstraße in Köthen.
Heiko Rebscg