Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen: Kostüme für Festumzug verteilt

Köthen - Johannes Benesch ist die Ruhe in Person. Und das wenige Tage vor dem Festumzug, dem Höhepunkt des Sachsen-Anhalt-Tages - wenn sich zeigen wird, ob sein Plan aufgeht.
„Ich sehe das als persönliche Herausforderung“, sagt er. Der BWL-Student, der sich auf Eventmanagement und Standortmarketing spezialisiert hat. Der engagierte junge Mann, der ein Praxissemester bei der Köthen Kultur und Marketing GmbH macht. Und den Festumzug organisiert.
Anfang des Jahres hat er damit angefangen. Und den Kostümverleih Nostalgie GmbH aus Gera ins Boot geholt. Das liebenswürdige Ehepaar Eveline und Engelbert Sieler. 7.000 Kostüme haben die beiden in ihrem Fundus. Alle sind selbst genäht. Hinzu kommen Requisiten über Requisiten. Ein Paradies für Organisatoren von Festumzügen.
136 Kostüme verteilt
Mit denen haben Eveline und Engelbert Sieler übrigens Erfahrung. Sie statteten nicht nur die Teilnehmer des Festumzugs vergangenes Jahr in Wernigerode aus, das eingespielte Team mischte im Vorfeld vieler weiterer Umzüge mit. Und das nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern auch in anderen Bundesländern.
Zwei Tage lang hat das Ehepaar nun die Teilnehmer des historischen Teils des Festumzugs in Köthen eingekleidet. Sie haben 136 Kostüme an den Mann und an die Frau gebracht. „Ich habe für jeden nur ein Kostüm mit“, sagte Eveline Sieler am Mittwoch. Die Kostüme mussten also passen. Die Grundlage dafür hatte Johannes Benesch schon vor Wochen gelegt. Da nämlich ließ er sich von den Teilnehmern die Konfektionsgrößen schicken. Kleine Korrekturen aber waren bei der Kostümprobe natürlich noch möglich. Denn Nadel und Faden hatten Eveline und Engelbert Sieler mitgebracht.
Beim Festumzug mitlaufen werden unter anderem die Sportlerinnen um Gabriele Pihs. Sie hatte in der Zeitung gelesen, dass Teilnehmer gesucht werden. Und sich und ihre Laufgruppe angemeldet. Lampenfieber? Die Frauen winken ab. Sie freuen sich auf den Umzug - darauf, die Stadt vertreten zu dürfen. Von Aufregung keine Spur. Die Mitglieder der Laufgruppe schlüpfen ins Mönchskostüm. Sie stellen die Barmherzigen Brüder dar. Die Männer des Ordens also, der im Spital in der Wallstraße seinen Sitz hatte. Zu ihnen gesellt sich Andreas Heimbrecht. Er wird Samuel Hahnemann verkörpern, den Begründer der Homöopathie.
Beim Festumzug am Sonntag von 11 bis 14 Uhr werden insgesamt 4 220 Teilnehmer mitlaufen. Die Strecke ist 2,2 Kilometer lang und führt vom Stadion über die August-Bebel- und Lohmannstraße, die Baasdorfer und Friedhofstraße bis zum ODF-Platz. (mz)