1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Razzia in Lausigk: Razzia in Lausigk: Staatsanwaltschaft bestätigt Fund von Kinderpornografie

Razzia in Lausigk Razzia in Lausigk: Staatsanwaltschaft bestätigt Fund von Kinderpornografie

Von Doreen Hoyer 28.12.2015, 15:29
Eine mit "Kinderpornografie" beschriftete CD liegt im Laufwerk eines Rechners.
Eine mit "Kinderpornografie" beschriftete CD liegt im Laufwerk eines Rechners. dpa/Symbol Lizenz

Lausigk/Berlin - Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Berlin haben bei einer Razzia in Lausigk kinderpornografisches Material gefunden. Das bestätigte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, am Montag auf MZ-Nachfrage. „Der Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft, allerdings wegen eines anderen Vorwurfs“, sagte Steltner. Dabei ginge es um Drogendelikte. Seit wann der Mann in Haft sei und ob er wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt werde, sagte Steltner nicht. „Die Ermittlungen in dieser Sache dauern noch an, darum kann ich keine weiteren Auskünfte geben.“

Die Durchsuchung in Lausigk fand bereits im November statt. Damals hatte das LKA Berlin allerdings keine Angaben dazu gemacht, ob sich sein Verdacht bestätigt hatte und tatsächlich kinderpornografisches Material gefunden worden war. Die Beamten aus der Hauptstadt waren zuständig, weil der Beschuldigte ein 31-Jähriger Berliner ist, der lediglich seinen Zweitwohnsitz in Lausigk hat. Von Seiten des LKA hieß es auf MZ-Nachfrage im November, der 31-Jährige halte sich in der deutschen Hauptstadt und nicht in Anhalt-Bitterfeld auf. Weitere Auskünfte wurden nicht gegeben.

Der Besitz, die Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie sind in Deutschland strafbar. Teilweise gilt dies auch für den Versuch. Nach Paragraf 184b des Strafgesetzbuches drohen Tätern, die Kinderpornografie besitzen, Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren.

Haftstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren drohen, wenn jemand Kinderpornografie verbreitet oder herstellt. Wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, kann ein Gericht sogar bis zu zehn Jahre Haft verhängen.

In diesem Zusammenhang hatte im November eine Nachricht auf dem Facebook-Profil der Freiwilligen Feuerwehr Weißandt-Gölzau für Aufregung gesorgt. Darin sei von einem „vermutlich Pädophilen aus Lausigk“ die Rede gewesen, der in der Gegend unterwegs sei, so ein Leser, der die MZ darauf aufmerksam machte. Eltern seien zu besonderer Vorsicht aufgerufen worden.

Die Facebook-Nachricht wurde kurze Zeit später gelöscht. Auf Nachfrage der Redaktion wollte sich Ortswehrleiter David Ebert nicht dazu äußern. Er benutze das soziale Netzwerk sehr selten und wisse nicht, was in dem fraglichen Text gestanden habe, sagte er. (mz)