OldtimerTreffen in Köthen OldtimerTreffen in Köthen: Zeigt her eure Schätze

Köthen - Zwischen all den gepflegten Oldtimern, die am Samstagvormittag auf dem Gelände des Hagebaumarkts Köthen stehen, fällt das rote VW Käfer-Cabrio gar nicht auf. Und doch ist es ein ganz besonderes Auto: Es gehört Thomas Lepke, Vater von drei Kindern. Im kommenden Monat wird noch ein Kind dazukommen, denn seine Frau ist schwanger. Der Käfer ist ein Geschenk für sie, wenn sie im November ihren 40. Geburtstag feiert.
„Meine Frau schenkt mir vier Kinder, da schenke ich ihr dieses Auto“, sagt Lepke. Schon seit ihrem Kennenlernen vor acht Jahren habe sie sich einen Käfer-Cabrio gewünscht. Fast vier Jahre lang hat ihr Mann danach gesucht und es vor zwei Monaten gefunden - ausgerechnet Baujahr: November 1975 - wie seine Frau. Lepke hatte vorher nie etwas mit Oldtimern zu tun. Seine einmalige Geschenk-Aktion führt ihn zum ersten Mal auf zum Treff am Samstag.
Damit bildet er die Ausnahme. Viele Fahrzeug-Liebhaber kennen sich und kommen immer wieder zu solchen Treffen, um sich auszutauschen und stolz ihre restaurierten oder originalen Autos und Motorräder zu zeigen. Höhepunkt ist die 70 Kilometer lange Rallye, die um 12.30 Uhr beginnt und einmal quer durch den Altkreis Köthen führt. „Es geht nicht darum, wer am schnellsten fährt, sondern darum, die Natur zu genießen und bei den Prüfungen viele Punkte zu machen“, erklärt Dirk Herrmann, Präsident des Motorsportclubs Köthen, der die Rallye veranstaltet. Bei den Prüfungen, die die Teilnehmer zu absolvieren haben, geht es um Geschicklichkeit und Wissen zu Motorsport-Themen. „Man muss Benzin im Blut haben, um vernünftig abschließen zu können“, sagt Herrmann.
Benzin im Blut - das hat Klaus Wachsmuth aus Köthen mit Sicherheit. Über seinen originalgetreuen Simson Star weiß er alles. Er kennt jede Schraube, alle Tricks und Kniffe.
Das Moped ist ein Scheunenfund - „es war leider vollkommen verbastelt“ sagt Wachsmuth, der schon als Fahranfänger einen Star fuhr. Was die Maschine und Restauration gekostet hat? Offenbar eine Menge. „Ein Tausender reicht nicht. Reicht das als Info?“
Besonders viele Trabis und Mopeds aus den Simson-Werken in Suhl, aber auch ein Ferrari, Käfer, Busse und amerikanische Autos sind am Samstag dabei. Auch der Baumarkt selbst bot ein buntes Programm an, etwa einen Geschicklichkeits-Parcours mit dem Rasenmäher. Für Herrmann insgesamt ein voller Erfolg: „Wir hatten etwa 150 Besucher mit Oldtimern hier. 65 Teilnehmer sind mitgefahren“, resümiert der Präsident. Das seien sieben oder acht Teilnehmer mehr als im vergangenen Jahr und damit eine gute Zahl.
Das liege nicht unbedingt nur daran, dass der Start in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Parkplatz des Hagebaumarktes war, sondern an der guten Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. (mz)

