1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Öko-Domäne in Bobbe: Öko-Domäne in Bobbe: Ohne Hektik und Gedränge

Öko-Domäne in Bobbe Öko-Domäne in Bobbe: Ohne Hektik und Gedränge

Von ute nicklisch 28.04.2014, 19:07
Ingried Fischer aus Aken verarbeitete am Spinnrad Schafswolle. Besucherin Ute Schneider schaute mit großem Interesse zu.
Ingried Fischer aus Aken verarbeitete am Spinnrad Schafswolle. Besucherin Ute Schneider schaute mit großem Interesse zu. heiko rebsch Lizenz

bobbe/MZ - Ursprünglich und ländlich, so feierte man am vergangenen Samstag Kleinostern auf der Öko-Domäne Bobbe. Schon am Eingang des großen Bauernhofes hoppelte den Gästen ein drolliger Osterhase entgegen und verteilte bunte Eier. Praktikant Dominik Niemann versteckte als putziges Langohr ebenfalls überall auf dem Gelände Ostereier. Von Trubel, Gedränge und Hektik war auf der Domäne keine Spur. Zufrieden grasten inmitten des Hofes auf einer Wiese Schaflämmchen und kleine Zicklein. Davor saß eine Frau und spann in aller Ruhe auf ihrem Spinnrad Wolle und bot ihre Stickerei an. Auch ein paar Trödler aus der Region boten ihre Waren an, darunter beispielsweise „Clauni’s Geschenkefabrik“.

Immer wieder trottete eine Ponykutsche um den Hof und nahm neue Kinder mit an Bord. Gemütlich ging es dann durch die duftenden Rapsfelder im Wulfener Bruch. Wer also ein paar ruhige und gemütliche Stunden verbringen wollte, der war auf der Öko-Domäne genau richtig. Eben das sei es auch, so sagt die Geschäftsführerin des Vereins Öko-Domäne Bobbe e.V., Anke Zimmermann, was man dort in Bobbe darstellen möchte. „Wo kann schon ein Kind mal so richtig in ein Schaffell hinein greifen?“, sagt die Chefin des Hauses. „Die Leute sollen einmal über den Sinn des ganzen Massenkonsums nachdenken. Brauche ich das wirklich alles?“, erklärt Zimmermann ihr Anliegen.

"Ideen gibt es schon genügend"

Deshalb soll der Hof auch künftig noch mehr und zudem ganzjährig in diese Richtung ausgebaut werden. Nicht zuletzt, um etwas mehr Publikum nach Bobbe zu ziehen. „Ideen gibt es schon genügend“, weiß Zimmermann zu berichten. Einen Schaubauernhof, der ganzjährig geöffnet ist, könne man sich vorstellen. Zudem sollen alte Handwerkstechniken, wie jetzt teilweise auch schon angeboten werden, ständig zu sehen sein. Ganz wichtig dabei sei auch viel Infoarbeit zu den jeweiligen Angeboten. Die bisherigen Veranstaltungen wie Schul-und Wanderfahrten, Reiterferien zu Pfingsten oder spezielle Kids-und Teeniewochen während der Sommerferien werden auch dieses Jahr wieder angeboten. Denn wie Anke Zimmermann weiß, fühlen sich die Kinder in der ländlichen Idylle stets wohl.

Gefallen hat es auf der Öko-Domäne auch Jan-Peter Herenz und seinen Angehörigen. Die Familie aus Bernburg war zum ersten Mal in Bobbe. Sie nutzten die Gelegenheit, um einen geeigneten Platz für den nächsten Kindergeburtstag ihres Sohnes Ben zu finden. Auf dem Hof angekommen, stand der Entschluss fest. „Bei uns in der Stadt findet man so etwas doch nicht mehr“, erklärt der Bernburger. Zudem könnten die Kinder dort bedenkenlos frei herum tollen. Gemeinsam mit Cousine Mariella machte sich der Fünfjährige auch schon auf zum Gatter, um die Tierkinder zu begutachten. Der gesamte Tiernachwuchs nämlich wurde erst in den letzten Wochen geboren und war noch namenlos. Das Kälbchen kam sogar pünktlich zu Ostern auf die Welt. Bei der Auswahl der Namen für die Tierkinder waren die Ideen der Besucher gefragt. Jeder konnte seinen Vorschlag abgegeben und am Ende sollte alles ausgewertet werden. Die Namen der Tierkinder werden dann in der MZ veröffentlicht.

Mariella haben es die kuscheligen Schafe angetan.
Mariella haben es die kuscheligen Schafe angetan.
heiko rebsch Lizenz