Obdachlosenunterkunft in Köthen Obdachlosenunterkunft in Köthen: Obdachlose bekommen Duschen und Toiletten

Köthen - Ist es eine Gemeinschaftsunterkunft oder nicht? Diese Frage galt es zwischen Stadtverwaltung und Landkreis zum Status des Köthener Obdachlosenheims zu klären. Nicht zuletzt hängt davon ab, wie die Einrichtung baulich und sanitär gestaltet sein muss und wie und nach welchem Rhythmus sie zu reinigen ist.
Bewohner sollen weiter Zimmer und Flure putzen
Wie Rechtsamtsleiter Aris Aleku zur jüngsten Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses des Stadtrates Köthen mitteilte, wurde man sich zur Bestimmung der Gemeinschaftsunterkunft zwar nicht einig, dennoch sei eine Übereinkunft erzielt worden. Die vom Stadtrat noch zu beschließenden und dann zu schaffenden sanitären Einrichtungen wie Dusche und WC sollen entsprechend den Vorgaben des sogenannten Rahmenhygieneplanes gereinigt werden. Für die Reinigung der Zimmer, Flure und Treppen sollen wie bisher die Bewohner verantwortlich sein.
Neue Duschen und Toiletten für Frauen und Männer
Laut Aleku sind die Bauplanungen für das Obdachlosenheim inzwischen weit fortgeschritten. Geschaffen werden sollen zwei Sanitärtrakte.
Der größere davon ist für Männer bestimmt und wird mit zwei Duschen, einer Toilette, einem Urinal und zwei Handwaschbecken ausgestattet. Der Sanitärtrakt für Frauen bekommt eine Dusche, eine Toilette und ein Handwaschbecken. Ein Durchlauferhitzer soll warmes Wasser liefern. Geheizt werden die Sanitärtrakte elektrisch.
Alternativen für Obdachlosenunterkunft gesucht
Nach jetzigem Stand werden sich die Kosten für die Gemeinschaftsduschen auf 59.000 Euro und für den Ausbau des Dachgeschosses etwa auf 81.000 Euro belaufen. Hinzu kämen noch Planungskosten. „Mit allem drum und dran landen wir bei circa 160.400 Euro“, teilte Aleku mit. Die Vergabe der Bauaufträge und die Umbauarbeiten sollen im nächsten Haushaltsjahr erfolgen.
Die Zeit bis dahin soll genutzt werden, um zu sehen, ob es zur jetzigen Form der Obdachlosenunterkunft alternative Modelle gibt, konkret unter dem Blickwinkel Trägerschaft und Betreiber. Zur Trägerschaft stelle sich die Frage, ob die Stadt überhaupt diese Einrichtung vorhalten oder betreiben müsse oder das ein Dritter übernehmen könnte. Die Stadt könnte dann eine Vereinbarung mit ihm treffen. „Er könnte dann gegebenenfalls auch eine eigene Immobilie dafür vorhalten“, sagte Aleku.
Die zweite Variante: Wenn die Stadt Träger der Obdachlosenunterkunft bleibt, gehe es um die Frage, wolle die Stadt es selbst betreiben oder den internen Betrieb einem Dritten übertragen, der dann möglicherweise die Bewohner auch sozial besser betreut als es die Stadt derzeit kann. Zu den Alternativen laufen gegenwärtig Gespräche mit verschiedenen Partnern und potenziellen Betreibern, teilte Aleku mit.
Das Obdachlosenheim hat insgesamt 17 Plätze. Gegenwärtig leben elf Männer und vier Frauen in dem Haus. Ein Quartier mit zwei Zimmern ist zurzeit nicht belegt. (mz)