Nur einer fiel durch Prüfung durch
KÖTHEN/MZ. - Insgesamt nahmen 94 angehende Angler an der Prüfung teil. Ein Pechvogel fiel jedoch mit 20 Fehlern durch.
"So eine Prüfung besteht immer aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil", sagt Marcel Merklein von der Unteren Fischereibehörde des Landkreises. "Der schriftliche Test läuft ähnlich wie eine Führerscheinprüfung ab: Die Teilnehmer müssen 60 Fragen beantworten, indem sie die richtigen Antworten ankreuzen. Wer mehr als 16 Fehler macht, hat nicht bestanden."
Merklein zufolge ist die Quote an falschen Antworten seit Juni 2006 deutlich zurückgegangen. Das hänge damit zusammen, dass seit diesem Datum nach dem geänderten Fischereigesetz in Sachsen-Anhalt nur jene zur Prüfung zugelassen werden, die zuvor einen 30-stündigen Vorbereitungslehrgang absolviert haben. Eine Vorbereitung sozusagen im Selbststudium ist also nicht mehr möglich.
Zwar hat diese Neuerung nicht dazu geführt, dass nun jeder Teilnehmer den Test mit Leichtigkeit absolviert. Schließlich hatte der einzige Durchgefallene dieser Prüfung an einem Vorbereitungslehrgang teilgenommen. Insgesamt ist jedoch der Kenntnisstand der Prüflinge deutlich besser geworden.
Und sie müssen viel wissen. Umweltschutz, Gewässerkunde, Schonzeiten und Mindestmaße der Fische, unter denen sie nicht mitgenommen, sondern zurück ins Wasser gesetzt werden. Erfahrene Angler bringen das alles in den Vorbereitungslehrgängen den Neulingen bei. Im Alt-Kreis Köthen werden die Vorbereitungslehrgänge vom Angelclub 66 in Köthen und dem Regionalanglerverband "Fuhne" in Gröbzig angeboten. Auch in Bitterfeld sind Anglervereine auf diesem Gebiet aktiv. In Zerbst wird ein Vorbereitungslehrgang auf die Fischereiprüfung sogar an der Volkshochschule angeboten. Allerdings wird er auch hier von einem erfahrenen Angler geführt.
Wie Merklein berichtete, waren unter den Prüflingen auch dieses Mal unterschiedliche Altersgruppen vertreten. So legten 34 von ihnen, die Jüngeren, nur eine "abgespeckte" Prüfung ab. Sie werden nun einen Jugendfischereischein erhalten. Dieser berechtigt allerdings nur zum Friedfischfang. Wer auf Hecht oder Zander aus ist, kann ab 14 Jahren eine richtige Fischerprüfung ablegen und den regulären Fischereischein erwerben.
Die Anglervereine nutzen die Vorbereitungslehrgänge, um Mitglieder-Nachwuchs zu werben. "Wir hoffen, dass etliche Jugendliche aus unserem Lehrgang dem Anglerverein beitreten", so Uwe Tempel, Vorsitzender des Regionalverbandes "Fuhne". Tempel hofft zudem, dass geeignete Jugendliche für den Turnierangelsport gewonnen werden können.
Die Fischereiprüfungen in Anhalt-Bitterfeld finden laut Marcel Merklein seit 2008 ausschließlich in Köthen statt - am Sitz der Landkreisverwaltung. Nach der bestandenen Prüfung können die angehenden Angler ihren Fischereischein aber auch in Bitterfeld und Zörbig erwerben. "In Bitterfeld hat die Behörde diese Woche wegen eines Umzugs zu", ergänzte Merklein. Wenn ein Bitterfelder aber den Schein dringend braucht, könne er ihn in Köthen oder Zerbst erhalten.
Manche Neuangler können es nach der Prüfung kaum abwarten, auf Pirsch zu gehen. "Die ersten haben gleich nach einem Fischereischein gefragt", bestätigt Marcel Merklein. "Einer wollte ihn am besten sofort haben, dann eine Angelberechtigung erwerben und am Montag angeln gehen."