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Vom Coach zum Vermittler Neues Versicherungsbüro in Köthen: Axel Gude hat beruflich eine 180-Grad-Wende gemacht

Am Köthener Buttermarkt hat Axel Gude ein neues Büro eröffnet. Hier erzählt der 36-Jährige, wie er von der Physiotherapie zu Versicherungen kam.

Von Jakob Milzner Aktualisiert: 17.05.2022, 12:41
Axel Gude während der Eröffnung seines Büros. Stefanie Hennicke (links) brachte ihn zum Beruf der Versicherungsvermittlers.
Axel Gude während der Eröffnung seines Büros. Stefanie Hennicke (links) brachte ihn zum Beruf der Versicherungsvermittlers. (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ - Am Tag der Eröffnung hat Axel Gude bereits alle Hände voll zu tun. Um Versicherungen geht es dabei allerdings nicht – stattdessen kann er als Gastgeber glänzen: Gut gelaunt schenkt er Sekt ein, nimmt Präsente entgegen, macht Fotos. Denn jede Menge Leute sind vorbeigekommen, um dem 36-Jährigen zu gratulieren. Schließlich hat der nun sein eigenes Büro – und das befindet sich in bester Lage am Buttermarkt, mitten in der Köthener Innenstadt also.

Während Gude zwischen Blechen voll mit Kuchen und Schnittchen erzählt, wie er zu dem Beruf des Versicherungsvermittlers kam, wird er immer wieder unterbrochen. Schulterklopfen, Handschläge, Umarmungen – „mit Menschen bin ich immer schon gut klargekommen“, sagt er. Kontaktfreudig sei er sowieso – und so habe es ihm auch keine großen Probleme bereitet, sich in den neuen Job als Versicherungsfachmann hineinzufinden.

Neuanfang als Versicherungsvertreter war berufliche 180-Grad-Wende

Gleichwohl ist es für ihn eine echte 180-Grad-Wende. Auch, wenn sich diese über mehrere Jahre hinzog. Denn ursprünglich habe er als Physiotherapeut in einem Fitnessstudio in Köthen gearbeitet, berichtet Axel Gude. Dort sei er für die Erstellung von Trainingsplänen zuständig gewesen und habe die Trainierenden in die richtige Handhabung der Geräte eingeführt. Wie kam es also zu dem Berufswechsel?

Die Antwort ist am Tag der Eröffnung als eine der ersten erschienen: Stefanie Hennicke. Die sei damals Kundin in dem Fitnessstudio gewesen, in dem er arbeitete, erzählt Gude. Hennicke habe zu dieser Zeit als Vermittlerin bei dem Versicherungsunternehmen Ergo gearbeitet, für das er mittlerweile selbst Verträge verkauft. Ob er eigentlich „rententechnisch versorgt“ sei, habe sie ihn gefragt. „War ich natürlich nicht“, sagt Gude mit einem schiefen Grinsen im Gesicht.

Seit 2016 arbeitet Gude hauptberuflich als Versicherungsfachmann

Also machte er sich kundig – und begann schon wenig später, selbst Versicherungen zu verkaufen. 2011 habe er damit angefangen, erzählt er, zunächst nebenberuflich, während er parallel weiterhin im Fitnessstudio arbeitete. Dazu absolvierte er zunächst ein Grundseminar, um sich zum Rentenfachmann ausbilden zu lassen. Fünf Jahre später nahm er den nächsten Schritt: Berufsbegleitend habe er eine Ausbildung zum Versicherungsfachmann durchlaufen, berichtet Gude.

Damals seien mehrere Vermittler in Rente gegangen, erzählt er, wodurch deren Kundenbestände frei wurden. Für ihn die Chance, einen Grundstock von Kunden zu übernehmen und damit voll einzusteigen. „Ich musste mir das gründlich überlegen“, sagt Axel Gude, doch schließlich griff er zu.

Mir macht das richtig Spaß, Kundenordner durchzugehen und herauszufinden, welche Leistungen ich noch anbieten könnte.

Axel Gude, Versicherungsfachmann

Bereut habe diesen Schritt nie. „Mir macht das richtig Spaß, Kundenordner durchzugehen und herauszufinden, welche Leistungen ich noch anbieten könnte“, sagt der 36-Jährige. Dass es mittlerweile möglich ist, im Internet Versicherungen zu vergleichen und ganz ohne Vermittler abzuschließen, schreckt ihn nicht: „Ich habe mitbekommen, dass die Leute trotzdem ein Ansprechpartner vor Ort brauchen“, sagt er.

Dennoch sei die „Branche sehr digital geworden“ – während der Pandemie habe er den Kundenkontakt vor allem telefonisch oder mittels Videotelefonie im Internet gehalten. Bevorzugen tue er aber den persönlichen Kontakt, sagt Gude: „Wenn es meinen Kunden gut geht, weiß ich, dass es mir auch gut geht.“

Was machen eigentlich Versicherungsvermittler?

  • Vermittler ist nicht gleich Vermittler. Unterscheiden lässt sich ganz grob zwischen Versicherungsvertretern und Versicherungsmaklern. Während Vertreter im Auftrag eines oder mehrerer Versicherungsunternehmen Verträge an Kundinnen und Kunden verkaufen, handeln Makler andersherum: Sie werden von ihren Kundinnen und Kunden damit beauftragt, einen für sie passenden Versicherungsvertrag zu finden – unabhängig davon, welches Unternehmen diesen anbietet.
  • Trotz digitaler Konkurrenz gab es in Deutschland laut der Industrie- und Handelskammer zum 1. Januar 2022 192.789 registrierte Versicherungsvermittler. Rund 73 Prozent davon waren Vertreter.