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Neben Studium Löschangriff nass

Von Wladimir Kleschtschow 26.01.2007, 17:05

Köthen/MZ. - Der eine, Christoph Hoppe, kommt aus Oberrißdorf bei Eisleben (Landkreis Mansfelder Land). Der andere, Matthias Schubert, hat seinen ersten Wohnsitz in Zwochau (Landkreis Delitzsch). Ursprünglich waren es gar drei Studenten, die bei der Wehr in Köthen mitmachen wollten. Einer zog jedoch nach Bayern um.

Zu Hause auch bei Wehr

Christoph Hoppe studiert Verfahrenstechnik. Bei der Feuerwehr von Oberrißdorf ist er schon ein "alter Hase": Seit 1992 ist er dort Mitglied und hat sich bereits zu einem Gruppenführer qualifiziert. Seine Begeisterung für die Feuerwehr liegt in der Familie. Sein Großvater, Vater, sein Onkel, sein Bruder und sein Cousin sind bzw. waren Feuerwehrmänner. Auch Matthias Schubert ist kein Neuling bei der Feuerbekämpfung: Er ist ein Oberfeuerwehrmann und besitzt die Qualifikation eines Truppführers.

Für die Köthener Feuerwehr sind die beiden Studenten eine willkommene Verstärkung. "Das sind die ersten Studenten, die bei uns mitmachen", sagt Wehrchef Wolfgang Czech. "Die beiden Kameraden sind gut ausgebildet und können voll eingesetzt werden." Wertvoll seien sie auch deshalb, weil viele Kameraden der Köthener Feuerwehr tagsüber berufstätig sind. Kommt es um diese Zeit zu einem Einsatz, kann auf Hoppe und Schubert zurückgegriffen werden. "Natürlich haben wir sie zuerst getestet", so Czech. Die Prüfung verlief zufrieden stellend für beide Seiten.

Aber auch die beiden jungen Männer profitieren von ihrer Zugehörigkeit zur Köthener Feuerwehr. Im Vergleich zu den kleinen Wehren in ihren Heimatorten ist die in Köthen technisch viel besser und moderner ausgerüstet. "Wir haben in Oberrißdorf nur ein kleines Löschfahrzeug", sagt Hoppe. Hier ist der Fahrzeugpark deutlich größer, vorhanden sind auch viele Geräte, an denen ich mich weiterbilden kann."

Die Studenten nahmen bereits an Einsätzen der Köthener Wehr teil - zum Beispiel bei einem Scheunenbrand oder bei Feuer in einem Notstromaggregat. "An einem Freitagmorgen wollte ich mal nach Oberrißdorf fahren, meine Freundin wartete schon", so Chrisoph Hoppe. "Doch wir wurden alarmiert, und ich musste zu einem Einsatz in Köthen antreten. So konnte ich eben erst später nach Hause fahren."

Seine Freundin kennt das allerdings. Sie weiß auch von den Plänen Christophs, eventuell auch nach dem Studium bei einer Feuerwehr mitzumachen. "Vielleicht bei der Werksfeuerwehr in dem Unternehmen, in dem ich dann tätig sein werde", teilt der junge Mann seine Zukunftspläne mit. Sollte er einmal einen Sohn haben, würde er sich freuen, wenn auch dieser Interesse für die Feuerwehr zeigen würde.

Kameradschaft zählt

An Donnerstagsabenden treffen sich die Köthener Feuerwehrleute in ihrem Gerätehaus. An diesen Tagen finden Schulungen und Training statt. Für die Mitglieder sind das aber nicht zuletzt auch Abende, an denen sie miteinander kommunizieren. Da werden Familienneuigkeiten ausgetauscht und Witze erzählt, Kameraden auf die Schippe genommen. Keiner ärgert sich, alle haben Spaß. "Kameradschaft festigen", nennen sie solche Zusammenkünfte.

Die beiden Studenten schätzen diese Atmosphäre. "Man spürt die Kameradschaft", meint dazu Christoph Hoppe. Viel Zeit zum Reden hat er aber nicht mehr: Die anderen sitzen bereits in einem Löschfahrzeug und warten auf ihn. Einige Minuten gönnen sie ihm noch. Denn danach geht es nicht zu einem Brand, sondern zu einer Übung am Rande der Stadt.