Musikszene: Musikszene: Schlagersänger Denny Schönemann rechnet mit dem MDR ab

Kleinpaschleben - Denny Schönemann, Schlagersänger, Wolfgang-Petry-Double und Noch-Betreiber der Musikantenscheune in Kleinpaschleben ist sauer auf den Mitteldeutschen Rundfunk. Anlass ist ein Brief des Mdr an den Gastwirt Andreas Hoppe aus Leitzkau bei Zerbst. Der hatte eine CD des Newcomers Peter Pach an den MDR-Rundfunk geschickt, mit der Bitte, doch mal einen Titel daraus zu spielen. Die Antwort des MDR lautete, seine Zuhörer würden Schlager strikt ablehnen. Das löste unter den Schlagerfans bei Facebook eine Welle der Empörung aus.

„Tatsächlich sind beim MDR kaum noch Schlager zu hören“, kritisiert Schönemann. Er hat nun das Dokumentarfilm-Projekt „Keine Schlager im Rundfunk - die Abrechnung“ gestartet. Die Dreharbeiten für den 45-minütigen Protest-Streifen dauern noch bis Mitte Januar.

Der in Trebitz bei Könnern wohnende Sänger hat sich für sein Projekt prominente Verbündete gesucht. Am vorigen Sonntag führte er in Hamburg am Rande einer Show Interviews mit Jürgen Drews, Rosanna Rocci und Michael Holm. „Die finden das gar nicht toll, wie sich der Rundfunk gegenüber dem Schlager verhält“, berichtet Schönemann. Interviews habe er auch mit den Schlagersängern Ulli Schwinge, Chris Wolff, Jürgen Kerber und Produzent Jörg Lamster (Wetcat-Studio Uslar, unter anderem G.G. Anderson, „Wildecker Herzbuben“) geführt. „Ich möchte die Schlagerfans darüber aufklären, warum die Titel der großen Stars nicht mehr im Rundfunk gespielt werden“, informiert Schönemann und merkt an: „Es muss einfach etwas passieren. Ich wünsche mir das nicht immer das Kapital die Oberhand gewinnt, sondern die Menschen das bekommen was sie sich im Herzen wünschen ohne viel Geld dafür bezahlen zu müssen.“

Beinahe am Rande kündigt Denny Schönemann an, dass er ab Januar seine 2013 übernommene Musikantenscheune in Kleinpaschleben schließen wird. Zwar waren die monatlichen Veranstaltungen wie die Wahl des „Kneipenstars“ und ein Countryfest mit Bud-Spencer-Double gut besucht, doch zu normalen Zeiten habe Flaute geherrscht. Auch habe es Beschwerden von Anwohnern über laute Musik gegeben sowie eine Ankündigung der Gemeindeverwaltung Osternienburger Land, die Sperrstunde für sein Lokal auf 22 Uhr vorzuziehen. Außerdem, betont der Künstler, gehe seine Arbeit als Sänger vor. Demnächst wird er als Koproduzent an einer Musiksendung für das Österreichische Fernsehen mitwirken, die auch bei Sat1 Gold zu sehen sein wird. (mz)

Der Dokumentarfilm „Keine Schlager im Rundfunk - die Abrechnung“ ist ab 21. Januar 2015 auf Youtube zu sehen.