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Reaktion auf Kritik Müllentsorgung in Köthen: Köthener bekommen mehr gelbe Säcke

Von Doreen Hoyer 07.09.2016, 13:30
Gelbe Säcke stapeln sich.
Gelbe Säcke stapeln sich. Heiko Rebsch

Köthen - Wenn Ende Oktober, Anfang November die gelben Säcke für das kommende Jahr an die Haushalte verteilt werden, sollen die Bürger doppelt so viele Rollen bekommen wie bisher. Das teilt Hartmut Eckelmann, Geschäftsführer der Wolfener Recycling GmbH, mit.

Zwei Rollen pro Person

Statt einer Rolle pro Person werden es dann zwei sein. Bei 13 Säcken pro Rolle macht das ein Jahreskontingent von 26 Säcken. So wolle man den Bürgern entgegenkommen, sagt Eckelmann.

Zuvor hatte eine Meldung in Köthen für Unmut gesorgt: Wer sich zusätzlich zum Jahreskontingent gelbe Säcke holen will, kann dies seit Anfang September nicht mehr im Bürgeramt tun, sondern muss zur Niederlassung der Wolfener Recycling in die Prosigker Kreisstraße fahren. Dies hatte Eckelmann damit begründet, dass in Köthen pro Kopf ungewöhnlich viele gelbe Säcke beansprucht würden.

Köthener verbrauchen vergleichsweise viele gelbe Säcke

Der Geschäftsführer untermauert das nun mit Zahlen, die aus einer Hochrechnung für 2016 stammen. Danach kommen auf etwa 65.000 Einwohner im Bitterfelder Raum knapp 1,48 Millionen gelbe Säcke. Für Köthen und Umgebung sind 55.000 Einwohner und 1,98 Millionen gelbe Säcke aufgeführt - also weniger Menschen, aber deutlich mehr Mülltüten.

In Bitterfeld werden demzufolge mit durchschnittlich 23 Säcken pro Einwohner und Jahr etwa 35 Kilogramm Müll gesammelt, das entspricht 1,5 Kilo pro Sack. In Köthen sind es knapp 30 Kilo Müll bei 36 Säcken. Macht 0,8 Kilo pro gelbem Sack - etwa halb so viel wie in Bitterfeld. „Tatsächlich unterscheiden sich die Säcke nach Aussagen unserer Mitarbeiter nicht oder kaum voneinander“, so Eckelmann. Die Vermutung des „unsachgemäßen Gebrauchs“ dränge sich da auf.

Auch Bitterfelder Raum bekommt mehr Säcke

Das Jahreskontingent werde nicht nur in Köthen, sondern auch für den Bitterfelder Raum verdoppelt. Falls jemand bei der Verteilung nicht genug Rollen bekomme - etwa, weil ein Nachbar sich zu viele genommen hat -, könne er sich an das Büro in der Prosigker Kreisstraße wenden, so Eckelmann weiter. Ansonsten bleibt er aber dabei: Die Säcke werden nicht mehr rollenweise über das normale Kontingent hinaus verteilt, sondern nur noch in kleineren Mengen. (mz)