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Mit Gold prämiert Mit Gold prämiert: Der Meisterstollen aus Köthen gehört zu den besten des Landes

Von Jessica Vogts 27.11.2020, 11:20
Sascha Schernekau (li.) und Andreas Keil präsentieren ihren Gewinner - die Meisterstolle.
Sascha Schernekau (li.) und Andreas Keil präsentieren ihren Gewinner - die Meisterstolle. Ute Nicklisch

Köthen - Guter Geschmack, nicht zu dunkel, lecker riechen soll sie auch noch - die Kriterien bei der jährlichen Stollenprüfung in Magdeburg sind hoch. Bäckermeister Sascha Schernekau aus Köthen konnte diese erfüllen. Am vergangenen Montag erhielt seine Meisterstolle die Auszeichnung „sehr gut“. Und nicht nur das - sie ist sogar mit Gold prämiert. „Wenn man drei Jahre in Folge sehr gut abschneidet, dann bekommt man den Goldstatus.“

Seit über zehn Jahren nimmt Sascha Schernekau mit seiner gleichnamigen Bäckerei an der Prüfung teil. In diesem Jahr reichte er erneut seine Meisterstolle und eine Hanfstolle ein. Letzte allerdings wurde aus der Wertung genommen. Grund war wohl der zu intensive Hanf-Geschmack. Doch das ärgert kaum, bei dem beträchtlichen Ergebnis der einen Kilogramm schweren Meisterstolle.

Insbesondere dieses Jahr stand die Backstube vor einer großen Herausforderung

„Es ist ein ganz altes Rezept von meinem Opa“, erzählt der Bäckermeister. Aus Butter, hochwertigen Rohstoffen und echtem Rum entsteht die Köthener Meisterstolle. Jede Stolle wird hier selbst gemacht und ist somit ein Unikat. Dass die Stolle gelingt, ist jedoch nicht selbstverständlich.

Insbesondere dieses Jahr stand die Backstube vor einer großen Herausforderung. „Wir hatten kurz Angst, weil derjenige, der bislang den Teig für den Stollen gemacht hat, kurz vorher aufgehört hat“, berichtet Bäckergeselle Andreas Keil. Geklappt hat es trotzdem. Gegen 31 weitere Stollen von zehn Betrieben mussten die Köthener sich in diesem Jahr behaupten.

Mutter Heidrun Schernekau hatte die beiden Stollen am Montag persönlich nach Magdeburg gebracht. Normalerweise findet die Prüfung vor den Augen der Öffentlichkeit statt. Jeder kann dann von den verschiedensten Stollen-Kreationen probieren. In diesem Jahr ging das nicht.

Über 4.000 bis 5.000 Stollen gehen in der Weihnachtszeit raus

„Leider konnten wir die beliebten öffentlichen Veranstaltungen, wie im Allee-Center Magdeburg und im Modehaus Ramelow in Stendal, in diesem Jahr infolge der Covid-19-Pandemie nicht durchführen“, erklärt Manfred Stelmecke, Landesinnungsmeister des Bäckerhandwerks. Von den 33 Stollen erhielten übrigens 30 die Noten „sehr gut“ und „gut“.

Einmal gab es auch für die Bäckerei Schernekau nur das Urteil „gut“. „2015 war unser Stollen etwas zu dunkel von unten“, berichtet Sascha Schernekau. Aber auch das ist ein sehr gutes Ergebnis. Und am Ende zählt vor allem das Urteil der Kunden. Über 4.000 bis 5.000 Stollen gehen in der Weihnachtszeit raus. Der Hanfstollen sollte in diesem Jahr auch auf den Weihnachtsmärkten in Köthen und Magdeburg verkauft werden. „Letztes Jahr konnte man ihn auf den Köthener Weihnachtsmarkt kaufen, da war am Ende keiner mehr übrig“, erzählt Heidrun Schernekau.

Bis solch eine köstliche Stolle fertig ist vergehen etwa fünf Stunden

Corona schadet dem Verkauf der Stollen jedoch nicht wirklich. Im Gegenteil sogar. „Der Stollen ist etwas traditionelles. Er gehört zum ersten Advent zum Kaffee dazu“, erklärt der Köthener. Gerade jetzt wird die Nachfrage sogar besonders hoch sein, da die Leute zuhause sind.

Bis solch eine köstliche Stolle fertig ist vergehen etwa fünf Stunden. „Um drei wird der erste Teig hergestellt. Um acht wird dann gebuttert und glasiert“, sagt Schernekau. Der Kunde hat dann die Wahl zwischen neun verschiedenen Sorten. Von der klassischen Meisterstolle mit Rosinen bis hin zur Vollkorn-Frucht-Stolle, einer Nussstolle mit Schokoladenguss oder eben auch der außergewöhnlichen Hanfstolle kann man hier alles für die Weihnachtszeit erwerben. (mz)