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Materialermüdung lässt Rohr brechen Materialermüdung lässt Rohr brechen: "Der Winter war es nicht"

17.04.2013, 18:08
Andreas Gorny ist technischer Leiter der Midewa-Niederlassung Anhalt-Harzvorland.
Andreas Gorny ist technischer Leiter der Midewa-Niederlassung Anhalt-Harzvorland. privat Lizenz

KÖthen/MZ - Am Sonntag gab es an der Fernwasserleitung vom Wasserwerk Wienrode nach Halle drei Schäden, bei Plötz, bei Trebbichau/Fuhne und bei Dohndorf (die MZ berichtete). Reichlich einen Tag später kommt es in Köthen zu einer Havarie an einer Hauptwasserleitung. Über mögliche Ursachen sprach MZ-Redakteur Claus Blumstengel mit dem Technischen Leiter der Midewa-Niederlassung Anhalt-Harzvorland, Andreas Gorny.

So viele Rohrbrüche in kurzer Zeit - hängt das vielleicht mit dem langen Winter und den jetzt plötzlich steigenden Temperaturen zusammen?

Gorny: Nein, ich sehe da keinen Zusammenhang. Der Winter war zwar lang, aber bei weitem nicht so streng wie der Winter 2011/2012 mit bis zu minus 25 Grad. Dass es jetzt in kurzer Zeit verschiedene Rohrbrüche gab, ist einfach Zufall.

Was könnte den Bruch der Hauptwasserleitung in der Mühlenstraße Montagnacht verursacht haben?

Gorny: Das ist eine Havarie, wie sie öfter vorkommt. Diese Leitungen liegen schon Jahrzehnte in der Erde. Da gibt es ab und zu mal Schwachstellen durch Materialermüdung.

Besteht dieses Problem nur an dieser Stelle?

Gorny: Nein, es wird immer Investitionsbedarf in Köthen geben, und nicht nur hier. Die Midewa investiert in ihrem Versorgungsgebiet jährlich mehr als neun Millionen Euro in Leitungen. Im Bereich der Niederlassung Köthen sind es knapp 2,5 Millionen Euro im Jahr. Das Leitungsnetz wird ständig erneuert.

Können sie einige Beispiele nennen?

Gorny: Wenn Bauarbeiten anstehen, verlegen wir meist auch neue Wasserleitungen, so zum Beispiel während des Baus der B6n, beim Ausbau der Straße Am Wasserturm in Köthen und auch jetzt beim Bau des Neustädter Platzes in Köthen.