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Trafo-Projekt in Köthen läuft aus Letzte Chance für Projektvorschläge zum Schlosareal - 20.000 Euro sind noch im Topf

Die Zeit drängt. Nur bis zum 25. September können Vorschläge für Projekte eingereicht werden, die das Schlossareal beleben könnten. Der Förderfonds endet bald.

Von Sylke Hermann 20.08.2023, 09:00
Tänzerinnen vom Köthener Ludwigsgymnasium  und aus Dessau machten den Spiegelsaal im Köthener Schloss zu ihrer Bühne.
Tänzerinnen vom Köthener Ludwigsgymnasium und aus Dessau machten den Spiegelsaal im Köthener Schloss zu ihrer Bühne. Foto: Juliane Uhl

Köthen/MZ - Die Zeit drängt. Am 25. September kommt die Jury ein letztes Mal zusammen. Spätestens 14 Tage vorher müssen Projektträger aus Köthen, aus Anhalt-Bitterfeld, aus ganz Deutschland ihre Ideen, die zu einer Belebung des Köthener Schlossareals beitragen könnten, einreichen.

20.000 Euro, kündigt Juliane Uhl an, seien im Moment noch über den Förderfonds „Mein Schloss Köthen“ zu vergeben. Nach dieser letzten Bewerbungsrunde ist endgültig Schluss. Und als wäre das nicht schon sportlich genug – auch die Umsetzung des Projektes muss zeitnah erfolgen. In jedem Fall bis zum Auslaufen des Trafo-Projektes „Neue Kulturen des Miteinanders. Ein Schloss als Schlüssel zur Region“ im Frühjahr 2024. Endspurt also für alle Beteiligten. Für die Projektträger. Und für das „Schlossbund“-Team, zu dem Juliane Uhl gehört. „Wir wünschen uns vor allem Konzepte, die nach der Förderung fortgesetzt werden können“, erklärt sie.

Neue Projekte bewilligt

In der Jurysitzung im Juli seien wieder spannende Projekte bewilligt worden, informiert Juliane Uhl. Drei an der Zahl. So soll die Stadt während eines interaktiven Krimi-Rundgangs erkundet werden, ausgehend vom Schloss und inklusive Verbrecherjagd. Spätestens im Frühjahr will Andreas Schütte dann mit Krimifans Köthen unsicher machen.

Ebenfalls ein neues Vorhaben ist das „International-Sing-Long“. Im Herbst, in der Adventszeit und im Frühjahr 2024 ist ein gemeinsames Singen im Dürerbundhaus geplant – ohne Anspruch auf Perfektion; stattdessen gehe es um das Miteinander. Die Idee hatten die Musikerin Marjorie Conacher und ihr Partner Eric Hager.

Am Mittwoch, dem 30. August will die Köthener Yogalehrerin Kathrin Fritzsche den Schlosspark erstmals und dann einmal im Monat zu einem Ort des Innehaltens und Durchatmens machen. Das Yoga-Park-Projekt wendet sich an verschiedene Zielgruppen. Die Teilnehmer, so die Idee dieses dritten neuen Projektes, sollen zur Ruhe kommen und das Smartphone einmal beiseite legen. Geplant sind Termine für Büromenschen, für Kinder und sogar ein Rollator-Yoga.

In den vergangenen anderthalb Jahren sei über den Förderfonds bereits einiges auf den Weg gebracht worden, weiß Juliane Uhl. Steffen Fischer, Materialgestalter und Erfinder des Köthener Maskottchens „Halli“, kreierte ein neues Stück für seine Kofferbühne. In der Geschichte unter dem Titel „Das geheime Leuchten“ spazieren seine Protagonisten mit der Taschenlampe durchs Schloss und entdecken dort allerhand Spannendes. Wie der Köthener auf Nachfrage der MZ berichtete, sei das nächste, über den Förderfonds finanzierte Kofferbühnen-Stück in Arbeit. In der Adventszeit soll „Der Flohgel“ das erste Mal öffentlich gezeigt werden.

Astrid und Sylvia Ackermann realisierten das Projekt „Schlossgestalten“. Die Schwestern zeigten Aufnahmen von Personen, die im Schloss arbeiten oder mit dem Gebäude in besonderer Verbindung stehen.

Der Malzirkel FK erhielt eine Förderung für eine Ausstellung unter dem Titel „Mein Schloss“, die im kommenden Frühjahr präsentiert werden soll, wie Malzirkel-Leiter Hartmut Schmiegel informierte. „Wir arbeiten daran.“

Köthen spielte begeistert

Fast 1.000 Besucher kamen zum Mitmach-Spiele-Parcours, den Dirk Hoffmann im Dürerbundhaus aufgebaut hatte. Menschen aus der Stadt trafen sich dort zum gemeinsamen Spielen. Während des Schlossfestes begeisterte eine Riesenmurmelbahn des Künstlerduos „Dreizehnnullfünf“ im Veranstaltungszentrum Groß und Klein. Im Juni entdeckten Tänzerinnen des Köthener Ludwigsgymnasiums unter Anleitung der Choreografin Celia Millán das Schloss für sich. Das daraus entstandene Video wird am 7. Oktober im Dürerbundhaus gezeigt. Alle Angebote, die über den Förderfonds finanziert werden, können kostenlos genutzt werden.

„Im Schloss Köthen ist vieles möglich“, erklärt Juliane Uhl und ergänzt, dass „wir einige Zielgruppen sicherlich noch gar nicht erreicht haben“. Deshalb freue man sich, wenn zum Beispiel Senioren, junge Eltern oder Menschen, die mit anderen Menschen aus der Stadt zusammenkommen möchten, sich bewerben.

Alle Modalitäten zum Förderfonds: schlossbund.de/meinschloss

Spieleparcours für Jung und Alt im Dürerbundhaus
Spieleparcours für Jung und Alt im Dürerbundhaus
Foto: Patrick Lange