Krankenhaus in Köthen Krankenhaus in Köthen: Turbulenter Start ins neue Jahr

Köthen/MZ - Lange in der Bachstadt bleiben wird der erste Köthener des Jahres 2014 nicht. Schon in ein paar Monaten wird Elias, das Neujahrsbaby des Köthener Krankenhauses, mit seiner Mutter Cathy Lehmann nach Wittenberg zum Vater Philip Lindau ziehen. Bis es so weit ist, werden sich Mutter und Kind aber noch ein wenig bei den Großeltern in Köthen von der recht turbulenten Geburt am 2. Januar erholen.
„Eigentlich hatte ich eine Wassergeburt hier in Köthen geplant“, berichtet Elias Mutter Cathy Lehmann der Mitteldeutschen Zeitung beim Besuch in der Entbindungsstation des Krankenhauses. Schon seit Nikolaus war die 20-Jährige zu Hause bei den Eltern in Köthen gewesen. In vertrauter Umgebung erwartete die werdende Mutter den Neuankömmling zum Weihnachtsfest. „Der errechnete Geburtstermin war der 25. Dezember“, sagt die Köthenerin. Die Großmutter hatte dazu passend für den Enkel einen Weihnachtselch als erstes Kuscheltier für die Klinik besorgt. Doch Elias ließ Eltern und Großeltern erst einmal warten. „Mein Papa hat schon gesagt, er kommt gar nicht mehr“, schildert sie die wachsende Unruhe in der Familie, die Elias’ Ankunft mit jedem weiteren Tag des Wartens auslöste.
Zum Jahreswechsel aber überlegte es sich der Junge dann offenbar anders, in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar. „Um 2 Uhr morgens ging es los“, berichtet die Bürokauffrau. Die Fruchtblase war geplatzt und alles musste plötzlich ganz schnell gehen. Der werdende Vater Philip Lindau fuhr seine Freundin ins Krankenhaus, obwohl „er aufgeregter war als ich“, wie sich die junge Frau erinnert. Im Krankenhaus angekommen, kümmerten sich dann die Ärzte und Schwestern um Mutter und Kind.
Sie entschieden sich nach der Untersuchung gegen die geplante Wassergeburt: Elias musste per Notkaiserschnitt geholt werden. Um 7.40 Uhr war es dann so weit. Der Junge kam gesund und munter zur Welt, war mit 2 950 Gramm Gewicht und 50 Zentimetern Länge aber ein eher schlankes Baby.
Mutter Cathy hat von der Geburt nichts mitbekommen. „Mein Freund hat Elias als erster gesehen“, schildert die Köthenerin. Erst als sie einige Stunden später aus der Narkose erwachte, konnte sie ihr erstes Kind sehen und auch in den Armen halten. Die ganze Familie nahm den jüngsten Spross erleichtert und glücklich in Empfang: der Freund, die Eltern der Mutter und der ältere Bruder. Der Name Elias stand da auch schon fest, die jungen Eltern haben ihn gemeinsam ausgesucht. „Wir haben den Namen mal gehört und er hat uns gefallen“, erklärt Cathy Lehmann.
Beim Besuch der MZ schlummerte der kleine Elias friedlich und ließ nicht vermuten, dass er sich mit seiner Stimme durchaus Gehör zu verschaffen weiß. „Er schreit ganz ordentlich“, versicherte die junge Mutter. Sie muss mit ihrem Nachwuchs noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben, bevor beide zu den Eltern ziehen können. Dort wohnt die junge Frau derzeit noch und dort ist auch schon alles für das neueste Mitglied der Familie vorbereitet. Die Köthenerin ist froh, dass sie von den Eltern und dem Bruder unterstützt wird. „Sie haben mir schon viele Tipps gegeben“, sagt die junge Mutter.
Ab März wollen die jungen Eltern im eigenen Haushalt für den kleinen Elias sorgen. Dann bezieht die kleine Familie die erste gemeinsame Wohnung in Wittenberg. „Mein Freund arbeitet dort als Tierwirt“, erklärt die Köthenerin. Der erste Köthener des neuen Jahres wird also fern seiner Geburtsstadt aufwachsen. Doch er wird in den nächsten Jahren bestimmt noch öfter hierher kommen, wenn er die Großeltern oder den Onkel in der Bachstadt besucht.