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Köthen Köthen: Von Whiteboard begeistert

Von SYLKE HERMANN 03.01.2011, 18:47

KÖTHEN/MZ. - Lukas Bahlo ist der Meinung, dank der neuen, elektronischen Tafel sei der Unterrichtsstoff irgendwie besser zu vermitteln - und so leichter zu begreifen. "Sie ist modern, hilfreich und viel besser als eine normale Tafel", findet Toni Kunath.

Dieses Whiteboard, mit dem die Köthener Sekundarschule "Völkerfreundschaft" seit ein paar Wochen arbeitet und von dem die beiden Zehntklässler berichten, kostet ein paar tausend Euro. Es ist Teil des landesweiten Modellversuchs "Kalsa" - Kompetenzorientiertes Arbeiten mit Lernplattformen in Sachsen-Anhalt. Schulleiter Armin Freyer war vor anderthalb Jahren auf die Ausschreibung gestoßen und beteiligte sich, "weil das zu uns passt", begründet er.

Über transportable Beamerstationen mit Laptop verfügt die Schule längst, über Computerräume auch; schließlich honorierte das Land die Bemühungen der "Völkerfreundschaft", technisch mit der Zeit zu gehen und stellte ein Whiteboard zur Verfügung. Installiert wurde es im Raum 107, einem der größeren in der Schule, weiß Britta Faßhauer, die die moderne Technik in ihren Unterricht integriert.

Zum Beispiel in Religion, wenn sie ihren Schülern den abrahamitischen Stammbaum erklärt und die Namen Sara, Hagar, Ismael und Isaak wie Schachfiguren über die Oberfläche tanzen lässt. Zwischendrin Kanaan, das versprochene Land, die Wüste und all die anderen Bausteine, um den Stammbaum, die Geschichte zu begreifen. Als Lehrer, ist Britta Faßhauer überzeugt, müsse man dranbleiben und technisch auf der Höhe sein, um bei den Schülern akzeptiert zu werden. "Ich liebe Computer", gesteht sie. "Und das neue Whiteboard auch."

Es koste zwar eine Menge Zeit, die elektronische Tafel, die von den Abmessungen her mit einem herkömmlichen Modell vergleichbar ist, verstehen zu lernen. Sämtliche Tafelbilder, mit denen die Unterrichtsstunde gestaltet werden soll, müssten zum Beispiel erst einmal hinterlegt und auf ihre Whiteboard-Tauglichkeit überprüft werden. Aber: "Im Nachhinein kann ich auf diese Daten immer wieder zurückgreifen." Was wiederum ein enormer Vorteil in der Unterrichtsvorbereitung sei.

Wenn denn die Daten richtig gespeichert werden. Britta Faßhauer hat so ihre Erfahrungen damit gesammelt. In einer Weiterbildung erarbeitete man sich ein Bild nach dem anderen, ergänzte Informationen, verschob einzelne Komponenten, "wir haben stundenlang experimentiert" - und als sie am Ende gefragt worden ist, ob sie die Änderungen speichern wolle, drückte die Sekundarschullehrerin instinktiv auf "ja". Damit war zwar der Endstand gesichert, nicht aber das Anfangstafelbild - und die Zwischenschritte auch nicht.

Noch heute hat Britta Faßhauer hin und wieder mit den Tücken der modernen Technik zu kämpfen: "Kalte Hände sind gar nicht gut", lacht sie - und zu leichte Berührungen der Oberfläche führten auch nicht zum gewünschten Erfolg. Alles eine Frage der Übung, weiß sie und tippt die Felder hörbar an, um sie zu sortieren oder in die Ablage zu bewegen, die nächste Seite zu öffnen oder die zuletzt besuchte sichtbar zu machen. "Das ist nicht nur eine Tafel, das ist Interaktion und macht ungeheuer viel Spaß." Die Kopplung von Bild, Ton und Schrift ermögliche faszinierende Effekte, das sei wie Kino. "Die Schüler", und das ist Britta Faßhauer am wichtigsten an diesem Modellversuch, "sind mit Begeisterung dabei."