Köthen Köthen: Schnapsglas verspricht Glück
KÖTHEN/MZ. - Sieben Reihenhäuser entstehen gegenwärtig in der Köthener Dr.-Wilhelm-Külz-Straße. Der Bauherr ist die Wohnungsgesellschaft Köthen, die das Vorhaben als eine Investition betreibt und die Häuser an Interessenten verkauft. Am Freitag wurde auf der Baustelle ein Richtfest gefeiert. Andreas Berger, Dachdeckermeister von der Köthener Firma GS Gerüstbau Service, hielt den Richtspruch, trank ein Schnäpschen, wie der Brauch es will, und warf das Glas weg, das in viele Scherben zerbrach. Wäre es ganz geblieben, würde es ein böses Omen für das Objekt bedeuten.
Und Luisa Papendieck, Auszubildende der Wohnungsgesellschaft, übernahm die ebenso traditionelle Aufgabe, den letzten Nagel einzuschlagen. Auch wenn die künftige Bürokauffrau in der Ausbildung nicht allzu oft zu einem Hammer greifen dürfte, konnte sie den ein wenig krumm gewordenen Nagel am Ende doch in das Holz treiben.
Dieses kleine Spektakel verfolgten nicht nur die Vertreter des Bauherren, die Bauarbeiter und Gäste, sondern auch einige der künftigen Bewohner des Gebäudes. "Eines der Häuser ist bereits verkauft, vier reserviert", gab Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander bekannt, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsgesellschaft ist. "Zu haben sind also nur noch zwei." Für die rege Nachfrage habe sicherlich die Lage gesorgt. Denn: "Das ist ein attraktives Wohngebiet", so Zander.
Rund 110 Quadratmeter beträgt die Wohnfläche jedes der sieben Reihenhäuser - verteilt auf zwei Ebenen. Die Grundstücksgröße reicht von 300 Quadratmetern bei den Mittelhäusern bis zu 500 und 800 Quadratmetern an den Ecken. Rund 110 000 Euro kostet ein Haus - allerdings exklusive Grundstück. Zusammen mit dem Grundstück macht das rund 130 000 Euro. Dafür werden die künftigen Besitzer Weihnachten voraussichtlich im neuen Haus feiern: Die Häuser sollen Ende November fertig sein. "Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit", schränkt Monika Heiduczek, Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft Köthen, vorsichtshalber ein.
Während die sieben Reihenhäuser bereits als Rohbau stehen und nun der Innenausbau und die Fassaden dran sind, wird eine Fläche einige Dutzend Meter westlich planiert. "Das Grundstück, auf dem früher das Krankenhaus Süd stand, gehört uns und wird gegenwärtig erschlossen", erklärt Peggy Muttschall, die für Immobilienfragen der Wohnungsgesellschaft zuständig ist. Danach sollen die insgesamt 18 Grundstücke zum individuellen Hausbau verkauft werden. Ihre Größe variiert zwischen 600 und 1 000 Quadratmetern. Der Preis liegt bei 70 Euro pro Quadratmeter.
Gegenüber den entstehenden Reihenhäusern ist noch ein Grundstück frei - groß genug für mehrere Reihenhäuser. Möglicherweise wird die Wohnungsgesellschaft auch dort bauen lassen. Konkrete Pläne dafür gibt es aber noch nicht.