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Köthen Köthen: Projekttag zu "Luther und die deutsche Sprache"

Von Claus Blumstengel 26.11.2015, 11:11
Die „Schriftdetektive“ haben ihre Namen in Kurrentschrift geschrieben, die im 15. Jahrhundert entstanden ist.
Die „Schriftdetektive“ haben ihre Namen in Kurrentschrift geschrieben, die im 15. Jahrhundert entstanden ist. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Dass Kinder mit Spielen, Pantomime, Wortschöpfungen, Liedern und Fabeln rund um das Thema „Luther und die deutsche Sprache“ einen Tag lang Spaß haben können, hat die in Köthen ansässige Neue Fruchtbringende Gesellschaft (NFG) bei einem Projekttag im Veranstaltungszentrum bewiesen. Für Schüler der 5. und 6. Klassen haben die Mitglieder der Gesellschaft mit weiteren Partnern für das Reformationsjubiläum 2017 den „Lutherkoffer“ entwickelt, der Anleitungen und Werkzeuge für viele Projekte enthält. Wie dieser Koffer bei den Schülern ankommt, das wurde mit rund 70 Mädchen und Jungen der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“, der Ganztagsschule Rüsternbreite und des Köthener Ludwigsgymnasiums getestet.

Die „Sprachdetektive“ haben mit Hilfe eines selbst gebauten Denkrings Worte wie „Abschreibsel“, „Sonderfäustling“ und „überbrauchbar“ erfunden und ihren Mitschülern fantasievolle Erklärungen dazu geliefert. Eine andere Gruppe spielte Luthers Redewendungen pantomimisch nach und ließ das Publikum im voll besetzten Anna-Magdalena-Bach-Saal Sprüche wie „alles auf die Goldwaage legen“ raten. Fabeln wie die vom „Kranich und Wolf“ machten Peter und Stefan solchen Spaß, dass sie gleich selbst noch zwei erfunden haben. Im Saal wurde gesungen, gerappt und sogar geschimpft; denn Luther hatte eine Vorliebe für deftige Worte wie „Furzesel“ und „Pfeffersack“.

Die Projektgruppe „Schimpfworte“ befasste sich aber nicht nur mit unflätigen Ausdrücken aus Luthers Zeit, sie stellte auch zum Erstaunen der Zuhörer eine Liste heutiger Schimpfworte zusammen und fand heraus, in welchen Situationen Menschen so miteinander umgehen und was diese Herabwürdigungen bei den Betroffenen bewirken. „Nehmt das Thema mit in eure Klassen und sprecht darüber, was Schimpfwörter mit euch tun“, riet Projektbetreuerin Martina Franz zum Schluss den Schülern. (mz)