Köthen Köthen: Hohe Brücke soll einem Neubau weichen
KÖTHEN/MZ/MB. - Immerhin aber hat Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) bei seinem besuch in Köthen jetzt einmal mit eigenen Augen gesehen, wie viel Verkehr über diese Straße geht und wie notwendig deren Sanierung ist. "Allerdings ist deren Durchführung erst realistisch, wenn die B 6 n fertig ist", schätzt OB Kurt-Jürgen Zander (SPD) ein, "sonst erleben wir hier den totalen Verkehrskollaps." Nach Zanders Schätzungen sollte die Ortsumgehung von Köthen "Ende 2014 bis Mitte 2015" fertig gestellt sein.
Diese Prognose hat den Vorteil, dass man genügend Zeit hat für eine Planung des Ausbaus der Lohmannstraße, für den sich auch die Landtagsabgeordneten Brigitte Take (CDU) und Ronald Mormann (SPD) stark gemacht haben. Der Nachteil ist ebenso klar. "Man wird hier immer wieder flicken müssen", sagt der OB. "Schließlich geht hier ein erheblicher Teil des Schwerlasttransports drüber." Fakt ist auch, dass die Stadt die Straße nicht in ihre Trägerschaft übernehmen will. "Die Lohmannstraße ist derzeit Landesstraße und so soll es bleiben. Das betrifft die ganze Strecke Adenauerallee, Rüsternbreite, Bebelstraße, Lohmannstraße, Hohe Brücke. Die Stadt übernimmt dafür die Leopoldstraße, die Lange Straße, Bernburger Straße, Geuzer Straße in ihre Zuständigkeit, wenn die B 6 n fertiggestellt ist und die genannten Straßen ihren Charakter als Bundesstraße verlieren."
Ein entscheidender Punkt im künftigen Straßenbau an der Lohmannstraße ist die Hohe Brücke, die die Landesstraße an die B 183 andockt. Die Brücke ist, man weiß es seit längerem, in einem äußerst schlechten baulichen Zustand. "Das kann man sehen", so Zander, "wenngleich es keine Probleme gibt, die Brücke zu befahren." Dennoch mache es Sinn, im Zuge der Lohmannstraße auch die Hohe Brücke in Angriff zu nehmen. Da rede man aber nicht über eine Sanierung des bestehenden Bauwerks, so der OB, "sondern von einem Neubau." Die Planungsmittel sind freigegeben, eine Vorplanung für die Brücke liege. Allerdings müsse man auch hier mit erheblichen Zeitvorläufen arbeiten, nicht zuletzt deshalb, weil für den Zeitraum der Bauarbeiten detaillierte Abstimmungen mit der Bahn zu treffen sind. "Letztlich ist nicht vor 2013 mit dem Beginn der Bauarbeiten zu rechen."
In der Stadt hofft man darauf, dass dann, wenn gebaut wird, auch die derzeit durchaus schwierige Verkehrssituation auf beiden Seiten der Brücke eine Revision erfährt. Vorstellbar ist zum Beispiel, sowohl auf der Stadt- als auch auf der Bundesstraßenseite jeweils einen Kreisel zu installieren, der den Verkehr künftig reibungsloser verteilt. Die letzte Entscheidung darüber wird aber nicht in Köthen getroffen - die Federführung bei dem Vorhaben hat der Landesbetrieb Bau.