Köthen Köthen: Deutsch gebüffelt, Land und Leute kennen gelernt
KÖTHEN/MZ. - Donnerstagnachmittag nun steht im Internationalen Studentenklub in der Martinskirche die große Abschiedsparty an, danach geht es wieder nach Hause.
"Der Kurs war auf die individuellen Sprachkenntnisse der Studierenden abgestimmt", informierte Betreuerin Radegundis Binkau. Dozenten der Einrichtung hätten neben Vokabular und Präpositionen auch Wirtschaftsdeutsch, Deutsch für Techniker, Landeskunde und Phonetik vermittelt. "Ich ich denke, dass alle Teilnehmer in der kurzen, aber intensiven Zeit viel dazu lernen konnten", sagte Frau Binkau.
Neben dem Unterricht hatten die jungen Leute auch Gelegenheit, die Kreisstadt Köthen näher kennenzulernen. Zudem standen Exkursionen nach Leipzig, Berlin und Dresden auf dem Programm.
Dass sich die Kursteilnehmer schon recht gut in Deutsch verständigen können, stellten fünf von ihnen bei einem Besuch der MZ-Lokalredaktion Köthen unter Beweis. Sie wollten wissen, welche Aufgaben eine Lokalzeitung hat, wie die Ausgaben produziert werden, wie der Arbeitsablauf in einer Zeitungsredaktion ist und anderes mehr. Und die MZ nutzte natürlich die Gelegenheit, die ausländischen Gäste nach ihren Eindrücken zu fragen.
"Köthen ist eine kleine und ruhige Stadt", befand Nazaraly Kambaraly. Der 19-Jährige kommt aus Kirgisistan, studiert dort Elektrotechnik. Im Wohnheim sei es allerdings ein wenig langweilig gewesen, weil die meisten der Bewohner derzeit in den Semesterferien sind. Gut fand er, dass sich die Zahl der Kursteilnehmer in Grenzen hielt. "Wir waren nur wenige im Kurs. Das ist aber besser, denn man lernt mehr."
Asiga Khametgalimova Askhatovna hat der Ausflug in die Bundeshauptstadt sehr gefallen. "In Berlin geht es aber sehr stressig zu, da gefällt mir Köthen doch besser", meinte die 22-Jährige, die aus Südsibirien kommt und im vierten Studienjahr Methodik der deutschen Sprache studiert.
Lukacs Nikoletta (23) kommt aus Ungarn und studiert internationale Beziehungen. Sie lobte das Klima, das beim Kurs herrschte. "Die Lehrer sind sehr hilfsbereit. Und weil wir nicht so viele sind, sind die Kontakte auch persönlicher", äußerte sie. Weniger gut fand sie, dass es im Wohnheim keinen Zugang zum Internet gibt. Immerhin habe man aber in den Räumen der Hochschule Computer nutzen dürfen.
"Ich mag Deutschland", sagte Margarita Chirkova, die aus dem weißrussischen Minsk kommt, 18 Jahre alt ist und Bauingenieur studiert. Sie sei jedes Jahr im Sommer in Deutschland, weil ihre Mutter in der Nähe von Köln lebt. "Der Kurs hier in Köthen ist nicht so teuer", befand sie.
"Ich bin nach Köthen gekommen, um intensiver Deutsch zu sprechen und neue Leute kennenzulernen", begründete Mara Sisljagic aus Serbien ihre Teilnahme am Kurs. Die 23-Jährige schwärmte regelrecht vom Studentenklub in der Martinskirche und sprach damit allen aus dem Herzen. "In Köthen ist es ja ziemlich ruhig, deshalb haben wir uns fast jeden Abend im Klub getroffen", erzählte sie. Miteinander reden, sich über die Erlebnisse bei den Exkursionen austauschen, Musik hören, Billard, Dart und Kicker spielen, all das habe man dort gemacht. "Und Frank Winkler, der Chef vom Studentenklub, hat uns immer gut betreut", äußerte die junge Frau aus Novi Sad.
Auch gemeinsam gekocht wurde. Besonders schmackhaft fand Mara den ungarischen Gulasch und "den deutschen Erdbeerkuchen nach dem Rezept von Frau Vogt".