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Köthen Köthen: Azubis übernehmen McDonald's

16.11.2012, 12:35

köthen/MZ/SGR. - Papiertüte auf. Burger und Servietten rein. Papiertüte zu. Und raus damit. Gekonnt lehnt sich Tatjana Rekowski aus dem McDrive-Schalter. "Tschüss und danke", sagt sie und lächelt. Wie viele Papiertüten das Schnellrestaurant auf diesem Weg heute schon verlassen haben, weiß sie nicht. Eine Menge sicher.

Zeit zum Verschnaufen? Aussichtslos. Am Schalter steht schon das nächste Fahrzeug. "Es dauert noch ein bisschen", sagt die 18-Jährige dem jungen Fahrer und reicht ihm kleine Tüten mit Gummibärchen. Auf der Rückbank seines Wagens sitzen zwei Kinder. "Wir machen ihnen gern eine Freude."

Spaß bei der Arbeit hat Tatjana Rekowski. Routine noch nicht, was auch verständlich ist. Die junge Frau steht an diesem Tag das erste Mal am McDrive-Schalter in Köthen. Sonst arbeitet die Roßlauerin nämlich in der Dessauer Filiale an der Kavalierstraße. Und dort gibt es kein McDrive.

Acht Azubis

Der Ausflug in die Nachbarstadt ging für Tatjana Rekowski mit vielen neuen Eindrücken einher. Und genau das war auch das Ziel des Tages der Ausbildung, der am Mittwoch im Schnellrestaurant an der Dessauer Straße stattfand. Acht Azubis aus Köthen, Bernburg und Dessau führten die Filiale einen Tag lang eigenständig. Die angehenden Fachkräfte für Systemgastronomie waren für den Theken- und Küchenbereich zuständig, kümmerten sich um Logistik, Produktqualität und Sauberkeit.

"Alles hat seine Ordnung", sagte Steven Frauendienst über seinen Arbeitsplatz. Der 23-Jährige war in die Rolle der Köthener McDonald's-Chefin Manuela Lindemann geschlüpft. Irgendwann einmal Chef sein - das kann sich der junge Mann gut vorstellen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Und der Azubi im zweiten Lehrjahr gerade mal am Anfang seiner Karriere.

Am 1. August vergangenen Jahres hat Steven Frauendienst in Köthen eine Ausbildung bei McDonald's begonnen. Zuvor hatte er sich als Physiotherapeut-Azubi versucht. Es war jedoch nicht das Richtige. Den Kopf in den Sand stecken? Für ihn kam das nicht in Frage. Er dachte über seine Stärken nach: Freundlichkeit, Offenheit, Teamfähigkeit. Genau das, was Azubis bei McDonald's mitbringen sollten.

Über das Internet hatte sich Steven Frauendienst beworben. Diesen Schritt hat der 23-Jährige bis heute nicht bereut. Den angehenden Fachmann für Systemgastronomie beeindrucken vor allem die bis aufs Kleinste durchgeplanten Arbeitsabläufe. "Wenn die Bude voll ist, muss alles Hand in Hand gehen", sagte er.

Kein Neuland

Dass es hinter der Theke und auch in der Küche stressig werden kann, diese Erfahrung hat Sandra Heinze schon vor ihrer Ausbildung gemacht. Die 21-Jährige aus Vockerode arbeitete als Schülerin bei McDonald's in Dessau. Und auch Christopher Schultes betrat an seinem ersten Tag als Azubi kein Neuland. Vier Jahre lang verdiente er seine Brötchen in der Bernburger Niederlassung des Unternehmens. "Mein Chef hat mich überredet, eine Ausbildung zu machen", sagte der 23-Jährige am Mittwoch. Gesagt, getan.