1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Köthen: Köthen: Aus der Schublade an die Öffentlichkeit

Köthen Köthen: Aus der Schublade an die Öffentlichkeit

Von MATTHIAS BARTL 02.08.2011, 16:23

KÖTHEN/MZ. - Die letzte Köthener Beteiligung liegt schon ein paar Jahre zurück: im Jahr 2008 war es, als Bernd Westphal, Monika Knof und andere an Stadtgeschichte Interessierte mit einer Arbeit über Persönlichkeiten aus dem Köthener Friedhof in der Maxdorfer Straße am Wettbewerb um den Mitteldeutschen Historikerpreis "Ur-Krostitzer Jahresring" teilnahmen. Auch in diesem Jahr schreibt die Braurei im sächsischen Krostitz den Wettbewerb wieder aus, zum achten Mal inzwischen, und Ines Zekert, die für die Brauerei die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erledigt, ist zuversichtlich, dass auch Hobbyhistoriker aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Möglichkeit nutzen werden, ihre Arbeiten einzureichen. "Das ist eine Region mit viel Geschichte", weiß die promovierte Historikerin.

Und mit Geschichten zur Geschichte. Um genau die geht es nämlich beim "Ur-Krostitzer Jahresring". "Der Ortschronist soll hier ein Chance haben oder derjenige, der zu einem auch sehr speziellen lokalen historischen Thema forscht und vielleicht anderswo keine Würdigung für ihre Arbeit finden", sagt Ines Zekert.

Es seien jährlich etwa 100 Arbeiten, die zum Wettbewerb eingereicht würden, "mit wachsendem Niveau", aber dennoch sei die Werbung für den nun schon etablierten Wettbewerb wichtig: "Nicht jeder hat das Selbstbewusstsein, mit seinen Arbeiten an die Öffentlichkeit zu gehen, manches liegt in der Schublade und wartet nur darauf, einem größeren Kreis vorgestellt zu werden", hat Ines Zekert ihre Wettbewerbs-Erfahrungen gemacht. Am Wettbewerb könne jeder teilnehmen - einzige Bedingung: Das muss im mitteldeutschen Raum, also in Sachen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen, angesiedelt sein.

Anhand der Einsendungen will die Jury auch in diesem Jahr wieder bis zu sechs Themenkategorien festlegen, in denen je ein Gewinner ermittelt wird. "Das kann Industriegeschichte sein, das können Ortschroniken sein und biografische Arbeiten. Man kann jetzt noch nicht sagen, wo es uns hinführt, weil letztlich die Inhalte der Einsendungen über die Art der Kategorien entscheiden." Auch der Umfang der Arbeit sei sehr variabel: "Von zwei Seiten Text bis 1 500 Seiten hatten wir schon alles." Die schwerste Arbeit, die jemals zur Begutachtung anstand, wog 13 Kilo und war eine Feuerwehr-Chronik. Fest steht aber, dass es in diesem Jahr erstmals einen Jugendsonderpreis für Teilnehmer ab 16 Jahren zusätzlich geben wird. "Es ist uns wichtig, auch Jugendliche für die Geschichte ihrer Heimat zu interessieren und zu begeistern", unterstreicht Ines Zekert. Zum Mitteldeutschen Historikerpreis gehört nicht nur der Wettbewerb, sondern seit vier Jahren lädt der Veranstalter auch zum Historikerabend ein. "Da bekommen die Teilnehmer auch methodische Hinweise zur wissenschaftlichen Arbeit, es kommen aber auch Verlage und stellen sich vor, die Themen sind da sehr vielfältig", sagt Pressesprecherin Ines Zekert.

Freizeithistoriker reichen ihre Bewerbung bei der Krostitzer Brauerei, Brauereistraße 12, 04509 Krostitz, Stichwort; Ur-Krostitzer Jahresring" ein. Bis September sollten die Einsendungen dort vorliegen. Informationen erhält man im Internet unter www.ur-krostitzer.de.