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Knutfest & co fallen aus Knutfest & co fallen aus: Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld haben in diesem Jahr mehr Bäume zu entsorgen

Von Sylke Hermann 07.01.2021, 11:59
In diesen Tagen landen viele abgeschmückte Weihnachtsbäume vor der Tür.
In diesen Tagen landen viele abgeschmückte Weihnachtsbäume vor der Tür. Ute Nicklisch

Köthen - Mit Lametta, Lichterketten und Weihnachtsbaumkugeln dürften die meisten mittlerweile abgeschlossen haben - oder zumindest dabei sein, wieder Platz im Wohnzimmer zu schaffen. Am Dreikönigstag werden traditionell viele Bäume abgeschmückt. Bereit, entsorgt zu werden.

„Das zieht sich erfahrungsgemäß über den gesamten Januar“, weiß Hartmut Eckelmann, der Geschäftsführer der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke. Die ersten Bäume haben seine Mitarbeiter in den vergangenen Tagen eingesammelt. Immer dann, wenn sie zum turnusmäßigen Entleerungstermin der grünen Tonne mit vor die Tür gestellt werden.

„Wir werden in diesem Jahr signifikant mehr Bäume entsorgen müssen“

„Wir werden in diesem Jahr signifikant mehr Bäume entsorgen müssen“, weiß der Chef des Entsorgungsunternehmens. Andere Möglichkeiten, den Weihnachtsbaum in geselliger Runde zu verbrennen, fallen schließlich coronabedingt aus. Etwa das Knutfest des Kukakö auf dem Vereinsgelände in der Joachimiallee.

Für Karsten Todte, den Präsidenten der 1. Köthener Karnevalsgesellschaft 1954, steht außer Frage: „Wenn man sich nicht treffen darf und vereinzeln soll, können wir nicht in größerer Runde zusammenstehen. Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand.“ Zumal das die aktuellen Verordnungen ohnehin untersagen. „Es war uns bewusst, dass das in diesem Jahr nicht möglich sein wird“, äußert er gegenüber der MZ.

Traditionelles Verbrennen der Weihnachtsbäume entfällt in diesem Jahr

Dennoch habe der Verein die Veranstaltung erst einmal geplant, als hätte sie stattfinden können, aber auch schon vor Weihnachten abgesagt. Er bedauert, dass sich sein Verein von „dieser schönen Tradition“ für dieses Jahr verabschieden muss. Wie auch die vielen Menschen, die das Knutfest immer gern besucht haben, um ihren Weihnachtsbaum zu verbrennen.

Das dürfte den Akenern mit ihrem „Tannenleuchten“, veranstaltet vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr, nicht anders gehen. Auch hier wird der sonst dicht gefüllte Platz auf dem Feuerwehrgelände in der Töpferbergstraße verwaist bleiben. Weder sammeln die Kameraden vor die Tür gestellte Weihnachtsbäume ein, noch werden diese gemeinschaftlich verbrannt.

Kreiswerke bitten darum, sich an die Leerungstermine der grünen Tonne zu halten

„Die Weihnachtsbäume kommen dorthin, wo sie hingehören: in den ökologischen Kreislauf“, informiert Hartmut Eckelmann von den Kreiswerken. Die Bäume werden kompostiert.

Wann die Biotonnen in den einzelnen Orten und Straßen abgeholt werden, erfahren die Bürger erstmals nicht aus dem gedruckten Abfallkalender, sondern auf der Internetseite des Unternehmens oder in der Abfall-App fürs Smartphone. „Wir haben jedes Jahr zig Tausend Abfallkalender gedruckt und wenig später in den Papiertonnen gefunden. Deshalb haben wir das jetzt digitalisiert“, erklärt der Geschäftsführer.

Zusätzlich wurden die Tourenpläne Ende des Jahres in den jeweiligen Amtsblättern veröffentlicht. Die Kreiswerke bitten darum, sich an die Leerungstermine der grünen Tonne zu halten und die Weihnachtsbäume nicht schon Tage zuvor auf Gehwegen oder Plätzen einfach abzulegen, denn das wäre streng genommen eine Ordnungswidrigkeit, erwähnt der Chef der Kreiswerke. (mz)