Kindergarten in Köthen Kindergarten in Köthen: Neues Leben als "Erlebnisbaum"

köthen/MZ - Für Fiona und Jason ist das ein großer Tag. Immerhin haben die beiden Knirpse Geburtstag und das bedeutet im Kindergarten „Erlebnisbaum“, dass man einen schicken Hut mit Kerzen (die natürlich nicht echt sind!) tragen darf und eine Krone. In diesem Jahr freilich ist der Geburtstag der beiden Dreikäsehochs verbunden mit einem besonderen Moment in der Geschichte des Kindergartens. Es ist der erste Tag, an dem der „Erlebnisbaum“ so richtig seine Zweige ausbreitet - denn früher hieß der „Erlebnisbaum“ Kindergarten „Am Stadion“ und war in der Naumannstraße beheimatet. Von dort ist er in den letzten Wochen in die Jahn-Straße umgezogen, hat in dem Gebäudeteil neben der Kita „Buratino“ sein Domizil gefunden.
"Die Einrichtung ist sehr schön"
Auch wenn der Umzug schon seit Jahren immer wieder Thema in Stadtverwaltung und Stadtrat war und sich Mitarbeiter und Eltern an den Gedanken gewöhnt haben dürften, so sind dann die Tage der eigentlichen Trennung schwer. Am Anfang sei sie schockiert gewesen, sagt Martina Röder, eine der Erzieherinnen der „Käfer-Gruppe“, in der auch Jason und Fiona sind. Es wäre besser gewesen, in einer grauen Jahreszeit umzuziehen - so ist man aus dem grünen Umfeld am Stadion mit der Fasanerie vor der Haustür direkt zwischen die Plattenbaublocks gezogen. Dennoch hat man inzwischen erkannt: „Die Einrichtung ist sehr schön.“
Nun muss man sich eingewöhnen und da hat das Erzieherteam um die amtierende Leiterin Ines Kürbitz einiges zu tun. Denn aus einstmals drei Gruppen in der Altersklasse drei bis sechs Jahre sind nun zwei Gruppen geworden - eine Konzession an die Raumaufteilung im neuen Haus. Bedeutet hat dies,, dass eine Gruppe aufgeteilt werden musste. Damit aber den Kindern mindestens eine zusätzliche Bezugsperson bleibt, sind auch die Erzieherinnen aufgeteilt worden.
Man habe während des Umzugs viel Hilfe von den Eltern erhalten, sagt Ines Kürbitz. Sie hätten zum einen den Umzug an sich akzeptiert, zum anderen hätten sie auch viel Verständnis für die Widrigkeiten gezeigt, die im Verlauf einer solchen Aktion fast unabwendbar sind. So konnte im Kindergarten fünf Tage lang nur eine Notgruppe betreut werden, weil die Erzieherinnen als Packer arbeiteten. Da waren von den rund 70 Kindern, die im „Stadion“ gemeldet waren gerade mal 15 gekommen - für alle anderen fanden die Eltern vorübergehend alternative Betreuungsmöglichkeiten. „Das hat sehr geholfen“, sagt Ines Kürbitz.
Eine Einweihungsfeier im „Erlebnisbaum“ wird es im Übrigen erst geben, wenn die etatmäßige Leiterin Katrin Lukjantschuk nach langer Krankheit wieder mit an Bord ist. Auch das ist ein Stück Hoffnung, die den „Erlebnisbaum“ grünen lässt.
