Kinderflohmarkt in Schule Gröbzig Kinderflohmarkt in Schule Gröbzig: Zahlen oder nicht? Verein "Kinderglück"

Gröbzig - Insgesamt 42 Verkäufer - so viele Spielzeug und Kindersachen anbietende Eltern hat es in Gröbzig noch nie gegeben. Vergangenes Jahr waren es noch um die 30. Der Umsatz ist ebenfalls gestiegen - um fast das Doppelte im Vergleich zur letzten Auflage. Und auch in punkto Besucher beim vierten Kinderflohmarkt - organisiert von Mitgliedern des Vereins „Kinderglück“ und gut zwei Dutzend Helfern - hat sich ein Rekord eingestellt.
Werbung für den nächsten Kinderflohmarkt am 31. August wurde erst einmal gestoppt
Doch mit dem Rekord ist eine Befürchtung verbunden. Ob der nächste Kinderflohmarkt am 31. August wie bisher in den Räumlichkeiten der Gröbziger Schule stattfinden kann, das ist zumindest noch unklar. Vor allem aber ist es ärgerlich für die Vereinsmitglieder.
„Normalerweise preisen wir unseren nächsten Flohmarkt immer schon bei dem gerade stattfindenden Flohmarkt an, aber wir wissen noch nicht, ob wir es wieder an diesem Standort machen können“, blickt Vorstandsmitglied und Schatzmeisterin des Vereins, Katja Junkert, in Richtung der großzügigen Aula und der Mensa.
Nicht nur dort, sondern bereits im hinführenden Korridor haben Eltern das aufgebaut, was Kinder-, Jugend- und andere Elternherzen höher schlagen lässt. Die Räume eignen sich perfekt für Flohmärkte wie diesen. Doch der Kreis könnte dem Projekt aus Sicht der Organisatoren nun einen Strich durch die Rechnung machen. Bislang konnte der Verein die Räumlichkeiten kostenlos nutzen. Nun solle er bezahlen, heißt es.
Landkreis Anhalt-Bittefeld prüft hausintern, ob künftig Kosten erhoben werden
Udo Pawelczyk, Sprecher der Kreisverwaltung, will das so nicht bestätigen. Auf MZ-Anfrage teilt er mit: „Der Landkreis hat bislang keine Kosten erhoben, so auch nicht für besagte Veranstaltung. Hausintern wird derzeit ergebnisoffen geprüft, ob dies auch zukünftig so bleiben kann. Dazu muss man berücksichtigen, dass dem Landkreis durchaus Kosten entstehen (zum Beispiel Schließdienst, Medienversorgung).“
Diese Ungewissheit ist für Katja Junkert ärgerlich. „Wir machen das alle ehrenamtlich und bereichern uns dadurch nicht“, empfindet sie mögliche Forderungen des Kreises als unverschämt. Die Idee des Kinderflohmarktes entstand nämlich unter anderem deshalb, um Geld für Kinder- und Jugendeinrichtungen zu sammeln und dieses weiterzugeben.
Allein sechs Einrichtungen sollen von der jüngsten Auflage profitieren. Und ohne, dass Junkert das Geld bis auf den letzten Euro gezählt hat, verspricht sie: „Mindestens 300 Euro wird es wahrscheinlich für jeden geben“. Zu denen, die auf der Spendenliste des Kinderglück-Vereins stehen, zählen die Kindertagesstätte, Grund- und Sekundarschule, der Hort, die Jugendfeuerwehr und auch der Jugendclub.
Landkreis kann als Träger der Gröbziger Schule über die Räumlichkeiten bestimmen
Da der Landkreis Träger der Gröbziger Schule ist, kann er jedoch über die Nutzung seiner Räumlichkeiten bestimmen. Die Info vom Kreis an den Verein habe b gelautet, dass es wohl im Falle des Kinderflohmarktes auf eine Nutzungsgebühr hinauslaufen werde.
Dafür müsste der Kreistag vorab eine Satzung beschließen. Junkert indes geht es nicht darum, kostenlos Räume nutzen zu wollen, dennoch will sie klargestellt wissen: „Selbst wenn wir hierfür 50 oder 100 Euro zahlen müssten, würden wir unseren Kindern und Jugendlichen dadurch Geld vorenthalten“. Bedacht werden müsse auch, dass die Massen an Spielzeug und Textilien erst einmal zum Verkauf vorbereitet und später wieder verstaut werden müssen.
Viele Helfer sind rund um den Kinderflohmarkt im Einsatz
Kathrin Guntsch zählt zur Helferschar. Beim Aufbau half sie bereits fünf Stunden. Ähnlich lange wird auch der Abbau dauern. Sie selbst hat nicht nur Sachen verkauft, sondern für ihre beiden Kinder auch eingekauft. Insgesamt circa 50 Teile - für 80 Euro.
„Dafür hätte ich im Laden bestimmt zwischen 200 und 300 Euro auf den Tisch legen müssen“, macht die Gröbzigerin auf einen weiteren Vorteil aufmerksam. Der Kinderflohmarkt, bei dem T-Shirts oder kleine Pullover schon für 50 Cent oder einen Euro zu haben sind, eignet sich auch für weniger Betuchte.
Was den Fortbestand des Flohmarktes angeht, da hoffen die Vereinsmitglieder auf Rückendeckung von der Schule. „Immerhin machen wir das auch für die Schüler hier“, sagt Vorstandsmitglied Katja Junkert.
(mz)