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Innovatives Feiern Innovatives Feiern: Einschulungen sollen im Altkreis Köthen trotz Corona stattfinden

Von Sylke Hermann 20.07.2020, 12:34
Grundschullehrerin Grit Mourek (links) und Schulleiterin Beatrix Börner planen ein Puppenspiel zur bevorstehenden Einschulungsfeier der Grundschule „Alfred Wirth“ in Osternienburg. Das Puppenspiel heißt „Kasper kommt in die Schule“.
Grundschullehrerin Grit Mourek (links) und Schulleiterin Beatrix Börner planen ein Puppenspiel zur bevorstehenden Einschulungsfeier der Grundschule „Alfred Wirth“ in Osternienburg. Das Puppenspiel heißt „Kasper kommt in die Schule“. Ute Nicklisch

köthen/Osternienburg/gröbzig/ aken - Die Bestimmungen sind gelockert. Es darf Einschulung gefeiert werden. Sogar im großen Rahmen – mit mehreren hundert Leuten. Das sollte es den Schulen leichter machen, diesen besonderen Tag für ihre Erstklässler zu organisieren. Ist das so?

Sandy Hammer hat in den letzten Tagen vor den Sommerferien alles unternommen, um vielleicht doch noch eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, „um vielleicht doch noch eine richtige Einschulung feiern zu können“.

Doch die Leiterin der Ratke-Schule in Köthen muss sich fügen: Das Singen in geschlossenen Räumen ist bis auf weiteres untersagt. Und damit auch zu Einschulungsfeiern Ende August.

Der Aufwand, die Einschulungsfeiern unter Corona-Bedingungen vorzubereiten, ist enorm

Für Sandy Hammer ein Tiefschlag. „Für mich gehört das Singen einfach dazu.“ Die Chor-Theater-Gruppe der Schule freue sich schon darauf, die Erstklässler mit einem Programm begrüßen zu können. Also plant sie neu und eine Einschulung unter freiem Himmel. In der Hoffnung, dass das Wetter mitspielt. „Alternativ haben wir unsere Turnhalle.“ Eine Schlecht-Wetter-Variante, die sie ungern nutzen würde. Dann müsste die Musik vom Band kommen und der Chor hätte umsonst geprobt.

Der Aufwand, die Einschulungsfeiern unter Corona-Bedingungen vorzubereiten, ist enorm. „Aber für unsere Kinder machen wir das gern“, betont Sandy Hammer, die an der Ratke-Schule über 40 Erstklässler begrüßt.

Gefeiert wird in der Katholischen Kirche, mit markierten Sitzplätzen und so viel Abstand

Nur halb so viele Mädchen und Jungen starten an der Grundschule Osternienburg in einen neuen Lebensabschnitt. Hier verkündet Schulleiterin Beatrix Börner: „Wir gestalten unsere Einschulung fast wie immer.“

Trotzdem: Ohne Abstriche geht es nicht. Gefeiert wird in der Katholischen Kirche, mit markierten Sitzplätzen und so viel Abstand, wie die Verordnung vorschreibt. „Es ist für die Kinder wichtig, einen ordentlichen Start in ihre Schulzeit zu bekommen“, weiß Beatrix Börner.

Und weil es nicht zu viele Teilnehmer sein dürfen, sind die Geschwisterkinder, die schon die Grundschule besuchen, diesmal in das Programm integriert. Sie sitzen also nicht mit im Publikum, sondern sind aktiv dabei. Das kleine Puppentheater wird zum Einsatz kommen, ist auch schon geputzt und steht bereit. „Ich bin gespannt, wie es wir.

In Aken feiert die Grundschule wieder in der Marienkirche

Aber ich hoffe, dass alle damit zufrieden sind.“ Aber Beatrix Börner ist der Auffassung: „Besser im kleinen Rahmen feiern, als gar nicht.“ Zumal es im Frühjahr noch danach ausgesehen hat, dass gar keine Einschulungsfeiern möglich sind.

In Aken feiert die Grundschule wieder in der Marienkirche. Doch es wird, wie die Pressestelle der Stadt auf Nachfrage mitteilt, für jede erste Klasse eine separate Veranstaltung geben - und nur mit engsten Angehörigen.

Iris Klimmek ist erleichtert, dass die Zeugnisübergabe vergangene Woche so reibungslos über die Bühne gegangen ist. Immerhin eine Generalprobe für die Einschulungsfeier, die man an der Grundschule Gröbzig eventuell auch in die Aula verlegen muss. Sofern die Freiluft-Variante auf dem Schulhof ins Wasser fallen sollte. Während die Erstklässler normalerweise immer samstags begrüßt wurden, passiert das diesmal am ersten Freitag des neuen Schuljahres.

Die Zuckertüten überreichen die Lehrer an die 16 Erstklässler

Die Schule kann das für sich entscheiden und in Gröbzig will man das nun – in Abstimmung mit den Eltern – probieren. Es wird keine großen Reden geben, sagt die Schulleiterin. Aber Eltern und Großeltern können dabei sein und ihre Schützlinge nach der ersten kleinen Unterrichtseinheit von 20 Minuten wieder in Empfang nehmen. Die Zuckertüten, auch das ein Wunsch der Eltern, überreichen die Lehrer an die 16 Erstklässler.

Bisher haben das all die Jahre ihre Programmkinder übernommen, wie Iris Klimmek, die seit zwölf Jahren Schulleiterin in Gröbzig ist, erzählt. Doch mit dem Virus müsse man sich eben umstellen. „Es wird ein anderer Rahmen sein als bisher.“ Anders, aber nicht weniger emotional, ist sie überzeugt. Iris Klimmek könnte sich sogar vorstellen, dass die Einschulungsfeier 2020 ein Vorbild für die nächsten Jahre ist. Wenn es denn gut funktioniert. (mz)