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Hochwasser Hochwasser: Schüler danken Bundeswehr für ihren Einsatz

Von Ute Nicklisch 12.07.2013, 14:59
Akener Schüler der vierten Klasse singen für die Soldaten.
Akener Schüler der vierten Klasse singen für die Soldaten. Ute Nicklisch Lizenz

Aken/Beelitz/MZ - „Ohne die Hilfe der Bundeswehr hätten wir das sicherlich nicht geschafft“, erklärte Akens Bürgermeister Hansjochen Müller. Während der Hochwasserkatastrophe halfen 150 Soldaten vom Logistikbataillon 172 aus Beelitz, Aken vor der Flut zu retten. Während dieses Einsatzes übernachtete die gesamte Truppe in der Turnhalle der Sekundarschule am Burgtor.

Zehn Tage lang kämpfte die Beelitzer Einheit in Aken gegen die Katastrophe und der Kontakt zwischen der Sportlehrerin Birgit Diedering und den Soldaten baute sich auf. So wie zahlreiche Akener war auch sie unglaublich dankbar.

Die Soldaten des Logistikbataillons 172 kämpften an den brenzlichsten Stellen gegen das Hochwasser - ob auf dem Deich bei Obselau oder bei Mutter Storm in Richtung Dessau. Erst im April war die Einheit von einem Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt. Vier Monate lang leistete sie dort beim deutschen Truppenkontingent wichtige logistische Dienste - oft genug unter Lebensgefahr.

Diesen Dank wollte die Lehrerin, die als Sport- und als Klassenlehrerin an der Akener Nolopp-Schule agiert, mit einer besonderen Überraschung für die Soldaten ausdrücken. Gemeinsam mit ihrer vierten Klasse stellte sie ein Programm auf die Beine, welches für die Soldaten in Beelitz aufgeführt werden sollte. Sie charterte einen Reisebus und trommelte dafür großzügige Spendengelder unter anderem vom Akener Didierwerk und der Köthener Regenbogenapotheke zusammen.

Als bekannt wurde, dass die Akener kommen, war die Freude in der ersten Einsatzkompanie von Hauptmann Torsten Juch groß. So einiges wurde für die Gäste vorbereitet. Zusammen mit den Schülern kamen Bürgermeister Hansjochen Müller, Stadtwehrleiter Danilo Licht und Steve Elzschich vom Akener Didierwerk in die Beelitzer Kaserne. Zuerst wurde ein Video mit Bildern aus dem Hochwassergebiet eingespielt. Der Kommandeur des Logistik-Bataillons, Oberstleutnant Alexander Röpke: „Hier konnten wir zeigen, dass wir dafür da sind, unserem Land zu dienen und zu helfen“.

Bürgermeister Müller brachte als Geschenk einen originalen Sandsack und die Akener Stadtchronik mit. Birgit Diedering stellte jene Kinder vor, „die immer noch nicht in ihren Kinderzimmern schlafen können“. So erzählte jeder von ihnen seine Geschichte. Aaron Dorand aus dem Forsthaus in Kühren wohnt zum Beispiel noch in einer Pension.

Dann boten die Schüler ein Programm aus Gesang, Tanz, Witz und Musik dar und animierten alle zum Mitmachen. Am Ende des fast zweistündigen Programms überreichten die Kinder selbst gestalteten Plakate, an denen auch die Elbeschüler mitwirkten, an ihre Helden. Die Soldaten füllten ein letztes Mal einen Sandsack. Dieses Mal jedoch nicht mit Sand, sondern gefüllt mit einer Geldspende.

Nach einem Imbiss mit Grillwurst und Erbsensuppe erlebten die Kinder eine Fahrzeugschau, konnten auch in Panzer hineinklettern. Der zehnjährige Patrick Frank war beeindruckt. „Ich möchte auch mal zur Bundeswehr“, erklärte der Schüler. „Nur nach Afghanistan möchte ich nicht“.

Hans-Jochen Müller nimmt einen Sandsack mit Spendengeld entgegen.
Hans-Jochen Müller nimmt einen Sandsack mit Spendengeld entgegen.
Ute Nicklisch Lizenz