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Hochwasser in Aken Hochwasser in Aken: Unterkunft für Flutopfer

02.12.2013, 20:52
Am 08. Juni stand der Pegel bei 775 cm: Mehr als 120 Akener, die ihre Stadt wegen der Überschwemmungsgefahr verlassen mussten, werden in Köthen unter anderem in der Handball-Sporthalle untergebracht.
Am 08. Juni stand der Pegel bei 775 cm: Mehr als 120 Akener, die ihre Stadt wegen der Überschwemmungsgefahr verlassen mussten, werden in Köthen unter anderem in der Handball-Sporthalle untergebracht. kleschtschow Lizenz

köthen/MZ/wkl - Rund 500 Einwohner von Aken und umliegenden Dörfern wurden heute in Notunterkünften in Köthen untergebracht. Sie alle mussten ihre Häuser angesichts der akuten Hochwassergefahr verlassen. Untergebracht sind sie unter anderem in der Sporthalle des örtlichen Handbalclubs HG 85, in der Schule „Völkerfreundschaft und in der Berufsbildenden Schule. Etwa 100 vor allem behinderte Menschen fanden eine Unterkunft in der Hahnemannschule, wo ihre Betreuung besser organisiert werden kann. Am Montag wird ein Sanitätszug des DRK aus Weißenfels erwartet, der sich um die Flutopfer insgesamt und vor allem um die Behinderten kümmern soll.

Obwohl die Stadt Köthen nur wenige Stunden hatte, um sich auf die Einkunft der Flutopfer vorzubereiten, hat alles bis auf wenige Anfangsschwierigkeiten gut geklappt. Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander betonte dabei nicht zuletzt die große Hilfsbereitschaft der Köthener Bürger. Als es am frühen Nachmittag hieß, es gebe kaum Decken und Matratzen, haben zahlreiche Köthener welche in die Handball-Halle gebracht, die die Anlaufstelle für die Evakuierungsaktion und für Spenden gilt. Etliche Einwohner der Kreisstadt boten an, Flutopfer bei sich unterzubringen. Selbstgebackener Kuchen, Schnitten, Brötchen, Marmelade wurden gespendet.

Die Zahl der Akener, die dem Evakuierungsentschluss des Krisenstabes freiwillig gefolgt sind, hält sich allerdinsg in Grenzen. Die Stadt hat insgesamt etwa 8 000 Einwohner. Viele haben sich in eigener Regie eine Unterkunft gesucht - in Hotels und Pensionen, bei Verwandten und Freunden. Andere bleiben immer noch in der Stadt in der Hoffnung, es komme nicht zu einer Flutkatastrophe. Wie sich die Situation weiter entwickelt, kann niemand voraussagen. Der Pegel der Elbe stieg auch heute Abend noch an - von 7,75 Metern um 6 Uhr bis auf 7.88 Meter gegen 18 Uhr. “Wo kommt bloß das viele Wasser her?“, stöhnte der Akener Bürgermeister Hansjochen Müller.

Köthen ist allerdings gerüstet, weitere Flutopfer aufzunehmen und zu versorgen. „Von der Bundeswehr bekommen wir 500 Betten“, so Oberbürgermeister Zander. Mit der Verpflegung klappt es ebenfalls. Am Samstagabend gab es warmes Essen. Zum Frühstück am Montag werden Brötchen, zum Mittag wird wieder warm gegessen.

Auch die Stadt Südliches Anhalt hat angeboten, wenn nötig, Flutopfer aufzunehmen und zu versorgen. Sie können in Weißandt-Gölzau, Görzig und Gröbzig untergebracht werden, so Bürgermeister Burkhard Bresch.