„Umso bunter, umso schöner“ Hilfe für Geflüchtete: Akener Verein kümmert sich um Menschen in Not
13 Mitglieder zählt der Verein derzeit. Sie alle helfen bei alltäglichen Dingen bis hin zur Entbindung.

Aken/MZ - „Ein bunter Haufen, der sich für Menschen in Notsituationen, mit und ohne Migrationshintergrund einsetzt“ sind sie. Das jedenfalls ist grob gesagt die Philosophie vom Akener „Wir mit Dir“-Verein. Alles begann 2015 während der Flüchtlingskrise. „Da kam die Idee auf, irgendjemand muss was tun“, erklärt Vereinsvorsitzende Jenny Marek. Sie stellte sich die Frage: Wie wäre es, wenn man irgendwo hinkommt, niemanden kennt, nicht dieselbe Sprache spricht?
Dass es darauf pauschal keine Antwort gibt, solange man es nicht selbst durchlebt hat, ist selbsterklärend. Aber sie wollte helfen. „Wir haben die Leute vor Ort bei der Ankunft unterstützt, Behördengänge organisiert, sogar bei Entbindungen waren wir mit dabei“, blickt Marek auf die Arbeit der vergangenen Jahre zurück.
Mehrmals in der Woche treffen sich die Mitglieder
13 Mitglieder, davon sechs aktive Mitglieder, zählt der Verein momentan, alle im Ehrenamt. „Viele denken immer, wir machen das hauptberuflich und sind dann erstmal richtig überrascht und fragen sich, wie wir das alles schaffen“, berichtet Marek. Mehrmals in der Woche treffen sich die Mitglieder, feste Zeiten haben sie nicht. Momentan kommen sie fast täglich zusammen. „Der Tag müsste doppelt so viele Stunden haben“, sagt Vereinsmitglied Sabine Borkmaier und lacht.
Derzeit haben sie alle Hände voll zu tun. 63 ukrainische Flüchtlinge sind bisher in Aken angekommen. „Alle konnten mittlerweile in Wohnungen untergebracht werden“, freut sich die Vereinsvorsitzende. Der Verein arbeitet eng mit der Stadt Aken zusammen, gemeinsam wird geschaut, wo noch Hilfe benötigt wird. Die Kleinsten wurden mittlerweile schon in den Kitas integriert. Nach den Osterferien sollen die schulpflichtigen Kinder auch die Schulen besuchen. Einmal pro Woche bekommen alle zudem Deutschunterricht.
Um die Akener und die Ukrainer miteinander in Kontakt zu bringen, wurde ein Begegnungscafé im Jugendclub initiiert „Das lief super. Allen waren vor Ort, sind ins Gespräch gekommen“, bericht Marek. Am Sonntag soll das Treffen zum wiederholten Mal und dann alle zwei Wochen stattfinden.
Auch zusammen gekocht wurde bereits. Pelmeni standen auf dem Speiseplan. Und dabei haben die Akener auch noch so einiges lernen können. Angedacht ist auch, dass einzelne Familien aus Aken eine Patenschaft für die ukrainische Flüchtlinge übernehmen. „Diese kümmern sich dann speziell um die Personen, stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Das hat bereits 2015/16 gut geklappt.“

„Es ist eine Herzensangelegenheit“
Diese Vereinstätigkeit geht über eine normale Mitgliedschaft weithinaus. „Es ist eine Herzensangelegenheit“, betont die Akenerin. Ein Beitrag, den man in seiner Stadt leisten kann. „Und umso bunter, umso schöner“, fügt sie hinzu.
Und welche Pläne hat der Verein für die Zukunft? „Größer sein vielleicht? Und andere Projekte machen, das wäre mein Wunsch“, manifestiert Marek. Andere Projekte in dem Sinne, dass man unter anderen Umständen tätig werden kann. „Das Frieden herrscht und Menschen erst gar nicht in Notsituationen kommen und fliehen müssen“, sagt sie zum Abschluss.
Der „Wir mit Dir“-Verein freut sich indes immer über neue Mitglieder. „Da sind nicht nur Akener gern gesehen“, betont die Vereinsvorsitzende. Bei Interesse könne man Kontakt über Facebook aufnehmen.