1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Heinrichshaus: Heinrichshaus: Konzert und Modenschau zum Fest

Heinrichshaus Heinrichshaus: Konzert und Modenschau zum Fest

Von Nadja Reichert 07.07.2013, 19:07
Behinderte, Angehörige und Personal feierten in Großpaschleben zusammen.
Behinderte, Angehörige und Personal feierten in Großpaschleben zusammen. heiko rebsch Lizenz

grosspaschleben/MZ - „Wir wollen heute nicht nur unsere Einrichtung feiern, sondern auch einen Begegnungstag für Menschen mit und ohne Behinderung schaffen“, so versteht Gisela Hoffmann, Leiterin des Heinrichshauses Großpaschleben, den Vorsatz, jedes Jahr eine Feier für die diakonische Einrichtung auszurichten. Nicht nur die Bewohner und das Personal - auch die Angehörigen sollen sich daran beteiligen. In diesem Jahr feierte die Einrichtung zugleich ihr 160-jähriges Bestehen.

Wie etwa Familie Liszka. Christina Liszka arbeitet seit 20 Jahren im Heinrichshaus und bereut keinen Tag. „Es gibt immer etwas Neues, es wird nie langweilig“, so die Betreuerin. Ihre Tochter und ihre Großmutter sehen das genauso. „In unserer Familie arbeiten fast alle im Pflegesektor“, berichtet die Tochter, die in Dessau in der Lebenshilfe tätig ist. Über die Arbeit ihrer Mutter ist sie zum Berufswunsch gekommen. „Ich habe große Achtung vor der Arbeit meiner Mutter und finde sie klasse“, sagt sie.

Für den Freitag wurde eine abwechslungsreiche Feier vorbereitet. „Das Programm wurde vor allem von Bewohnern für die Bewohner erstellt“, sagt die Leiterin. Mit insgesamt 48 teils mehrfach behinderten Menschen sowie deren Angehörigen kamen in der Einrichtung am Freitagnachmittag doch einige Besucher zusammen. Langweilig sollte es aber in keinem Fall werden. Von 15 bis 20 Uhr war in der Außenanlage für Unterhaltung gesorgt.

Eröffnet wurde die Feier mit einem Gospel-Chor aus Köthen, der das nachmittägliche Kaffeetrinken gleich noch mehr versüßte. Dann wurden die Anwesenden zu einer kleinen Bühne im hinteren Teil des Gartens gebeten.

Nun durften die angegessenen Kalorien wieder abgetanzt werden, denn die Trommler-Gruppe des Hauses lud mit rhythmischen Klängen aus Afrika und Argentinien ein, das Tanzbein zu schwingen. Diese Gruppe besteht aus einer munteren Mischung von Betreuern und Bewohnern.

Ein weiterer Höhepunkt war eine Modenschau der Heinrichshaus-Bewohner. „Das Thema ist die Kleidung vor 60 bis 70 Jahren in unserer Einrichtung“, erklärte Betreuerin Ramona Kühnel, die zusammen mit ihren Kolleginnen Erika Landshut und Elke Ryll die Schau organisierte.

„Die entsprechende Kleidung haben wir bei Nachbarn und ehemaligen Mitarbeitern gesammelt.“ Die Idee entstand beim Durchsehen alter Fotos sowie durch einen Bewohner der Einrichtung, der bereits seit 60 Jahren dort lebt. „Er hat das alles mitgemacht“, sagte Ramona Kühnel.

Sechs Bewohner und vier Betreuer boten ihren Gästen eine kleine Auswahl an Bauern- und Arbeitskleidung aus der Nachkriegs- und frühen DDR-Zeit dar. Diese ungewöhnliche Modenschau und die Trommelgruppe gehörten für die Besucher zu den Höhepunkten des Programms.

Diese wurde ergänzt durch eine Line-Dance-Tanzgruppe einer Grundschule aus Baalberge, eine Tanzgruppe aus einer Dessauer Einrichtung der Diakonie und eine Vorführung der Freiwilligen Feuerwehr Großpaschleben. Außerdem gab es eine Tombola. „Deren Erlös kommt dem Altar unseres Gedenkraums zugute“, so Leiterin Hoffmann.

Am Ende verriet die Leiterin noch, dass es noch eine kleine Zeitung geben wird, in der über die Feier berichtet wird. „Sie wird gestaltet von unserem Pressesprecher, einem Bewohner der Diakonie in Dessau.“