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Havarie in Brüterei Havarie in Brüterei in Elsnigk bei Köthen: Ätzende Salpetersäure läuft aus

Von Helmut Dawal 26.01.2017, 13:35
Feuerwehrleute bauen ein Dekontaminationszelt auf. In diesem Zelt müssen die Einsatzkräfte, die an der Havariestelle gearbeitet haben, ihre Schutzbekleidung reinigen.
Feuerwehrleute bauen ein Dekontaminationszelt auf. In diesem Zelt müssen die Einsatzkräfte, die an der Havariestelle gearbeitet haben, ihre Schutzbekleidung reinigen. Helmut Dawal

Elsnigk - Eine Havarie hat sich am Donnerstag in der zum Agrarunternehmen Wimex gehörenden Brüterei in Elsnigk ereignet und für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Wie Wimex-Sprecher Claus Möllmann im MZ-Gespräch erklärte, war ein Schlauch kaputt gegangen, durch den Salzpetersäure fließt, die einem Reinigungsmittel zugesetzt wird. Die Salpetersäure sei ausgelaufen, habe sich auf einer Fläche von etwa vier Quadratmetern ausgebreitet und Metallteile angegriffen.

„Durch die Salpetersäure korrodiert Metall, es bilden sich nitrose Gase. Das ist dann eine gefährliche Situation“, erklärte Möllmann. Mitarbeiter der Brüterei seien durch den Geruch auf die Havarie aufmerksam geworden und hätten das Gebäude rechtzeitig verlassen. „Es ist niemand zu Schaden gekommen, weder Mensch noch Tier“, versicherte Möllmann.

Feuerwehr rückte mit Großaufgebot an

Die Beseitigung der ausgelaufenen ätzenden Flüssigkeit war Aufgabe der Feuerwehr. Sie rückte mit einem Großaufgebot an. Um 10.56 Uhr löste die Rettungsleitstelle Alarm aus. Wie Einsatzleiter Uwe Gebel, der zugleich Gemeindewehrleiter des Osternienburger Landes ist, mitteilte, waren insgesamt 48 Kameradinnen und Kameraden der Wehren aus Kleinpaschleben, Reppichau, Trebbichau, Osternienburg, Zabitz, Aken und Wolfen im Einsatz.

Zwölf Feuerwehrautos rollten nach und nach auf dem weitläufigen Hof der Brüterei vor. „Wenn wir alarmiert werden, kennen wir ja das Ausmaß der Havarie noch nicht. Deshalb sind so viele Wehren dabei“, erklärte Gebel.

Einsatz mit Chemikalienschutzanzug und Atemschutzgerät

Nach der Inspektion der Lage wurde der eigentliche Einsatz vorbereitet. Fünf Feuerwehrleute schlüpften in die grasgrünen Chemikalienschutzanzüge und legten Atemschutzgeräte an. Mit dieser Schutzausrüstung betraten sie die Brüterei und streuten Kalk, um damit die ausgelaufene Flüssigkeit zu binden. „Da wir keinen Kalk vorrätig hatten, brachte die Wolfener Wehr welchen vorbei“, sagte Gebel. Gleichzeitig wurde ein Dekontaminationszelt aufgebaut und mit einem Wasseranschluss versehen. In diesem Zelt reinigten die Kameraden, die an der Havariestelle gearbeitet hatten, ihre Schutzanzüge. (mz)