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Neue Ausstellung in der Agnus-Kirche Geldscheine, Karneval und ein Blick nach Leipzig: So vielfältig ist das Re­per­toire des Köthener Briefmarkensammlervereins

In der Köthener Agnus-Kirche darf der Briefmarkensammlerverein Köthen seit 2023 seine originellsten Stücke ausstellen. Was es seit Donnerstag Neues aus der Sammlung der Experten zu entdecken gibt.

Von Ria Michel 01.07.2025, 18:00
Eckhard Bodo Elze, Wolfgang Faber und Uwe Franke sorgen für Abwechslung: Seit Donnerstag gibt es in der Agnus-Kirche eine neue Ausstellung.
Eckhard Bodo Elze, Wolfgang Faber und Uwe Franke sorgen für Abwechslung: Seit Donnerstag gibt es in der Agnus-Kirche eine neue Ausstellung. Foto: Ria Michel

Köthen/MZ. - „Das muss alles noch ein Stück nach links“, sagt Eckhard Bodo Elze zu seinem Vereinskollegen Uwe Franke. Die kleinen Klammern, die die Bögen mit den Exponaten an Ort und Stelle halten sollen, müssen noch einmal versetzt werden. Konzentriert bastelt Uwe Franke also weiter an der Ausstellungstafel, während Wolfgang Faber schon mit den nächsten Bögen in der Hand wartet. Sie sind ein eingespieltes Team.

Aller drei oder sechs Monate darf der Briefmarkensammlerverein in der Köthener Agnus-Kirche etwas anderes ausstellen. Nun ist es wieder soweit: Etwas Abwechslung soll her. Der Verein hat sich für drei neue Themen entschieden. Am Donnerstag begann der Arbeitseinsatz: Die alte Ausstellung raus, die neue rein.

Angefangen hat die Ausstellungsreihe des Vereins 2023, anlässlich der Bachfesttage. Auch eine Ausstellung zur Postgeschichte von Köthen haben die Sammler schon organisiert. Zuletzt waren hier Aquarelle und Federzeichnungen von Martin Theuerjahr ausgestellt.

Die Briefmarken-Experten sammeln nicht nur Briefmarken

„Jeder sammelt unterschiedliche Dinge, jeder ein bisschen etwas anderes“, erklärt der Vereinsvorsitzende Wolfgang Faber. So könne man immer etwas voneinander lernen und sich gegenseitig den einen oder anderen Tipp geben. Und so gibt es auch immer mal wieder etwas Neues zu zeigen.

Ein kleiner Teil der Sammlung von Wolfgang Faber
Ein kleiner Teil der Sammlung von Wolfgang Faber
Foto: Ute Nicklisch

Die Mitglieder des Briefmarkensammlervereins sammeln übrigens nicht ausschließlich Briefmarken, denn der erste Teil der neuen Ausstellung befasst sich mit Banknoten. Genau genommen handelt es sich um Geldscheine, die in Köthen oder für Köthen gedruckt wurden. Der älteste ist aus dem Jahr 1922 und damit über Hundert Jahre alt.

Zu sehen ist in der Kirche aber nur ein kleiner Teil von dem, was Vereinsmitglied Eckhard Bodo Elze über viele Jahre hinweg zusammengetragen hat. Dafür habe er viel recherchiert und immer mal wieder in das eine oder andere neue Stück investiert.

Ausgestellt werden aber natürlich auch, wie könnte es anders sein, Briefmarken. Diesmal werden Exemplare gezeigt, die Karnevalsmotive zeigen. Hier vereinen sich zwei Leidenschaften von Eckhard Bodo Elze, der auch Mitglied des Elferrats beim KuKaKö ist. Die Briefmarken stammen dabei aus verschiedenen Ländern und zeigen die unterschiedlichsten bunten Motive. Unter anderem zu sehen sind Marken aus Frankreich, Ungarn und sogar Kanada, wo der „kälteste Karneval der Welt“ gefeiert werde, so Elze.

Der letzte Teil beschäftigt sich mit Erich Gruner. Der Grafiker prägte das berühmte Doppel-M als Symbol für die Mustermesse in Leipzig. In der Kirche sollen auch einige seiner Briefmarken und Postkarten zu sehen sein.

Auf insgesamt fünf Tafeln ist die kleine Ausstellung aufgeteilt. Auf den ersten Blick mag das nicht viel erscheinen, doch die vielen kleinen Scheine, Briefmarken und Postkarten mit ihren individuellen Motiven laden dazu ein, eine Weile stehen zu bleiben und sich die Bilder genauer anzuschauen.

Jedes Exponat ist mit Informationen versehen, die die Sammler sorgfältig auf vielen Bögen zusammengetragen haben. Einige Stunden Arbeitszeit werden wohl in die vorbereiteten Bögen investiert worden sein, doch „die Arbeit zählt nicht“, kommentieren die drei Mitglieder ihr Werk beinahe synchron.

Neue Vereinsmitglieder und interessierte Besucher sind herzlich willkommen

Derzeit setzt sich der Verein aus 15 Mitgliedern zusammen und heißt Neuzugänge jederzeit herzlich willkommen. „Je mehr, desto besser“, da sind sich die drei fleißigen Sammler einig. Außerdem seien sie ein gemeinnütziger Verein, jeder dürfe mitmachen.

Immer am ersten und am dritten Sonntag des Monats trifft sich der Verein in der Gaststätte „Am Stadion“ in der Sebastian-Bach-Straße 23. Dann werden Vorträge gehalten und Sammlerstücke untereinander getauscht. Auch Nichtmitglieder dürfen den Veranstaltungen gerne lauschen.