Fruchtiges für flinke Feinschmecker
LEIPZIG/MZ. - "Mango-Orange", beantwortet er die Frage, was er sich denn habe kredenzen lassen. Freundt und seine Frau Birgit haben etwas übrig für fruchtige Getränke. Und für Garten-Messen. Da fahren sie schon mal hunderte Kilometer weit - nach Rostock, nach Magdeburg, "nächstes Jahr nach Schwerin" und am Wochenende eben nach Leipzig, wo die Haus-Garten-Freizeit-Messe Kundschaft anlockte. Und viele Aussteller.
Aussteller wie Maik Mattstedt. Mattstedt, wohnhaft in Edderitz, betreibt seit Februar 2007 im Dessauer Bahnhof gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Friedrich einen Laden. Mit Erfolg, wie sich Mattstedt freut. "Ich habe vorher in einem Großhandel für Obst und Gemüse gearbeitet, auch in der Promotion, und irgendwann wusste ich: Das kannst du auch alleine." Heute kann er doppelt froh darüber sein, es als Selbständiger zu versuchen - das Unternehmen, für das er gearbeitet hat, ist inzwischen pleite.
Dafür geht "Ananastasya" gut. So hat Mattstedt sein Unternehmen genannt, eine Wortkombination aus Ananas und Fantasia, die - so feixt der Fruchtexperte - bei einer Familienfeier nach ein paar Flaschen Bier entstanden ist, als sich die Worte nicht mehr ganz eindeutig trennen ließen.
Der Name drückt ziemlich präzise die Richtung aus, in der Mattstedt arbeitet. Die Früchte, vor allem die Ananas, sind das eine, die pfiffige Kombination der Produkte untereinander sind das andere. Mattstedt denkt, dass er einen Nerv der Kunden getroffen hat. "Die ganze Ernährung geht doch in diese Richtung: Gesundes, frisch zubereitet." Und nur Früchte, die Saison haben. Das funktioniere auch auf dem Dessauer Bahnhof ganz ausgezeichnet. "An uns muss ja eigentlich jeder vorbei, der auf den Bahnsteig will oder vom Bahnsteig in die Stadt geht. Und da bleibt man natürlich schnell mal stehen, um was zu trinken oder um einen Salat oder Snack zu essen." Der Standort Bahnhof hat in Mattstedts Geschäfts-Planungen immer eine wesentliche Rolle gespielt. Ursprünglich hatte er sein Unternehmen auf dem Bahnhof in Köthen einrichten wollen, aber die Bahn als Vermieter hatte ihm Dessau angeboten - "so bin ich eben dahin gekommen".
In Leipzig ist "Ananastasya" zum zweiten Mal dabei. "Das ist in diesem Jahr insgesamt unsere dritte Messebeteiligung", sagt Maik Mattstedt. Auf der Grünen Woche sei man gewesen und auf der Baby-plus-Messe in Leipzig. Es lohne sich trotz des Aufwandes, fügt Mattstedt an, immerhin sind bei einer Messeteilnahme einige Ausgaben zu kompensieren, "und es muss ja auch noch was übrig bleiben", sagt der Geschäftsmann, der in Leipzig auch Hilfe hat durch Danielas Tochter Katharina und Nicola Biernat.
Und der sein Engagement deutlich strukturiert: Halle, das weiß er inzwischen, ist nicht wirklich eine Messestadt. "Ich habe dort einmal mitgemacht, das war komplett umsonst, da war nicht das Klientel, das ich brauche." Auch bei Stadtfesten müsse man genau hinschauen. Bitterfeld sei in Ordnung gewesen, auch Magdeburg. Manchmal sei es durchaus kurios, wie man ankomme - und wie nicht. In Alsleben beim Stadtfest habe man kaum Interesse gefunden, "aber in Beesenlaublingen, nur ein paar Kilometer weg, beim Parkfest, da sind sie mir die Bude eingerannt".
In Leipzig ist am späten Vormittag die Nachfrage nach Säften und Cocktails und Salaten aus dem Hause "Ananastasya" auch noch gedämpft. Was Maik Mattstedt mit Gelassenheit kommentiert: "Von eins bis vier ist unsere Zeit. Dann haben die Leute ihr Würstchen, ihr Steak gegessen, dann wollen sie einen Nachtisch. Wir liefern das Dessert."