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Firmenkontaktmesse in Köthen Firmenkontaktmesse in Köthen: Rendezvous mit künftigem Arbeitgeber

Von Luisa Peine 15.11.2013, 19:25
Andrang herrschte bei der fünften Firmenkontaktmesse in der Mensa der Hochschule Anhalt in Köthen.
Andrang herrschte bei der fünften Firmenkontaktmesse in der Mensa der Hochschule Anhalt in Köthen. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen/MZ - Es ist nicht ungewöhnlich, wenn in der Mensa in der Köthener Fasanerieallee dutzende Studenten der Hochschule Anhalt zusammenkommen, gemeinsam eine Stärkung für den restlichen Tag einnehmen und sich über allerlei Themen austauschen. Doch das in Anzug und Hemd – mit Bewerbungsmappe und Lebenslauf? Am Mittwochnachmittag herrschte alles andere als Studienroutine, denn die Hochschule Anhalt und ihr Transferzentrum für Absolventenvermittlung hatten zur fünften Firmenkontaktmesse in die Mensa eingeladen.

56 Firmen präsentierten sich, hatten Praktika- und Festanstellungsangebote im Koffer und konnten den interessierten Studierenden viele Ratschläge für ihre berufliche Zukunft geben. „Es ist immer ein großer Akt an Organisation. Die eine Messe endet, die neue ist in Planung“, erzählte Katrin Gruschka, die im dreiköpfigen Organisationsteam alljährlich um das Gelingen der Messe bemüht ist. Die Messe sei immer mehr gewachsen. „Angefangen hatten wir mal mit 18 Unternehmen und heute ist es mehr als das Dreifache“, erinnerte sie sich.

Und das war auch der Grund für eine Premiere: Neben den 450 Quadratmetern der Mensa bot erstmals ein großes Zelt Platz für die Informationsstände. „Das war notwendig, um alle Unternehmen unterzubringen“, erklärte Gruschka. „Für uns ist es wichtig, dass viele Studenten unser Angebot wahrnehmen“, meinte Projektleiterin Katrin Kaftan. Der Aufwand sollte sich lohnen – für die Firmen und für die Studenten. „Und damit das gelingt, organisieren wir auch Bus-Shuttles, die den Studierenden der anderen Standorte in Bernburg und Dessau den Messebesuch ermöglichen.“

Jede Studienrichtung wird bedient

Einen großen Vorteil sah sie darin, dass jede Studienrichtung der Hochschule bedient wird. Natürlich sei das Angebot, was Praktika und Festanstellungen anbelange, für Betriebswirtschafts-, Informationstechnologie- und Ingenieurstudenten vielseitiger als für Architekten oder Designer, „aber selbst für diese beiden Berufsgruppen sind Angebote vorhanden“, sagte sie. Hauptziel sei vorrangig die Vermittlung, am besten in eine Festanstellung. „Ein Abschluss eines Vertrages für jedes Unternehmen, das wäre mir das Liebste“, lächelte Katrin Kaftan, wohl wissend, dass dieses Ziel nicht immer realisierbar ist.

Doch um erste Kontakte zu knüpfen oder sich Praktikumsstellen zu suchen, dafür seien diese Messen ein idealer Ort. Und sie ist überzeugt: „Nichts fällt einem in den Schoß. Um eine gute Arbeit muss man sich selbst bemühen, die Unternehmen kommen nicht zu einem ins Haus.“ Dementsprechend freute sie sich auch, wenn sie Erst- und Drittsemestler auf der Messe erspähte. „Doch das hauptsächliche Klientel sind die fünften Semester, Bachelor- und Master-Absolventen.“ Diese waren es auch, die gezielt nach Festanstellungen suchten.

Und davon gab es viele. Die Mehrheit der 56 Unternehmen kam mit dem Ziel zur Messe, geeignetes und vor allem qualifiziertes Personal zu finden. Unter anderem suchte der Ingenieur- und Personaldienstleister Brunel GmbH aus Leipzig nach passenden Bewerbern – und fühlte beim Jobspeeddating Interessenten auf den Zahn. Anna Kater, die im fünften Semester Wirtschaftsingenieurswesen studiert, war auf der Suche nach einem Praktikumsplatz für ihr letztes Semester. Da fiel ihr die Brunel GmbH ins Auge.

Jobspeeddating

Die 21-Jährige ergriff die Chance beim Speeddating. „Leider nehmen wir keine Praktikanten“, musste Jenny Krause sie enttäuschen. Doch auch wenn sich für die Studentin kein erfolgreicher Abschluss ergab, sah sie ihre Zeit nicht als verschwendet an: „Das war mein erstes Vorstellungsgespräch überhaupt. Ich sehe das als Übung und bin dennoch zuversichtlich, einen Praktikumsplatz zu finden.“

„Diese Messen sind für uns immer eine Bereicherung“, meinte auch Jenny Krause von der Leipziger Brunel GmbH. Das Unternehmen komme gern nach Köthen. „Und wir haben hier auch schon einige neue Festangestellte die letzten Jahre finden können.“ Selbst jetzt seien bereits zwei Bewerber dabei gewesen, die mit Sicherheit zu einem ausführlicheren Vorstellungsgespräch nach Leipzig geladen werden.

Jennifer Heinl und Mareike Weber, beide Lebensmitteltechnologie-Studenten, waren das erste Mal bei einer solchen Messe. „Das Angebot ist vielseitig und gut“, meinte die 21-Jährige, gebürtige Niedersächsin Mareike Weber, „aber für uns ist nicht wirklich was dabei.“ Auch die 24-jährige Jennifer Heindl fand das Angebot auf der Firmenkontaktmesse für sich selbst weniger passend: „Ich habe ja auch schon meinen Praktikumsplatz, und um eine Festanstellung geht es derzeit noch nicht.“ Zudem denkt die Stendalerin darüber nach, später einmal in einer anderen Region Arbeit zu suchen. Dennoch waren die beiden überzeugt, dass die Firmenkontaktmesse für einige gute Chancen bot.