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Finanzamt künftig in Bitterfeld

Von Helmut Dawal 30.01.2007, 18:06

Magdeburg/Köthen/MZ. - Der Landkreis hat dieses Gebäude ohne Wertausgleich durch das Land im Tausch gegen die derzeitigen Finanzamtsgebäude in Bitterfeld und Köthen angeboten und dieses Angebot durch einen Kreistagsbeschluss in der vergangenen Woche legitimiert", heißt es in einer Pressemitteilung der Staatskanzlei. Dieses kurzfristige Angebot sei "intensiv bewertet" worden.

"Als OB bin ich natürlich nicht froh, wenn die Kreisstadt mit dem Finanzamt eine Landesbehörde verliert. Ein Verbleib in Köthen wäre mir lieber gewesen", äußerte Kurt-Jürgen Zander (SPD) am Dienstag in einem MZ-Gespräch. Im Zuge der Neubildung des Kreises Anhalt-Bitterfeld müsse man aber auch das Gesamtpaket sehen. "Was die Stärkung der Kreisstadt angeht, ist es jetzt stimmig. Das Gros der künftigen Kreisverwaltung wird in Köthen sitzen. Mehr als 200 Mitarbeiter ziehen aus Bitterfeld hierher, es erfolgt eine größtmögliche Zentralisierung", sagte Zander. Die jetzt getroffene Entscheidung sichere auch, dass alle Gebäude sinnvoll ausgelastet werden. "Es wird keine mit viel Geld sanierte Liegenschaft leer stehen", so Zander. Für die Bewohner des Kreises Bernburg bringe der Kabinettsbeschluss allerdings Erschwernisse. "Die haben eine halbe Weltreise vor sich, wenn sie zum Finanzamt müssen."

"Wir ertragen die Entscheidung", äußerte Vize-Landrat Dieter Beneke (SPD). Die Voraussetzungen dafür seien von den Bitterfeldern mit ihrem Kreistagsbeschluss geschaffen worden. Jetzt komme es darauf an, den Umzug zügig zu absolvieren. "Wir brauchen das Gebäude. Bis zum Frühjahr des nächsten Jahres sollte der Umzug vonstatten gegangen sein."

Werner Sobetzko (CDU) zeigte sich vom Kabinettsbeschluss enttäuscht. Der Vorsitzende des Köthener Stadtrates hatte sich im Vorfeld um ein Gespräch mit Finanzminister Bullerjahn bemüht, war aber nicht eingeladen worden. "Der Besuch des Finanzministers vor ein paar Tagen in Köthen war aus meiner Sicht eine Alibi-Veranstaltung für bereits verbindlich vorbereitete Entscheidungen", meinte Sobetzko. Nunmehr müsse aufgepasst werden, dass mit dem Polizeirevier und der Kreissparkasse nicht ähnliches passiere.