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Feier in Reppichau Feier in Reppichau: Freiwillige Feuerwehr feiert 125-jähriges Jubiläum

Von ute nicklisch 21.06.2015, 17:51
Die Teilnehmer des Umzuges hatten ihren Spaß auf den historischen Löschfahrzeugen.
Die Teilnehmer des Umzuges hatten ihren Spaß auf den historischen Löschfahrzeugen. MZ Lizenz

reppichau - „Dort wo die Feuerwehr aktiv ist, hat auch der Bürgermeister eine leichte Arbeit“, sagte Erich Reichert, der als Ortsbürgermeister von Reppichau nur zu gut weiß, wovon er spricht. In seiner Ortschaft nämlich, äußerte das Ortsoberhaupt zufrieden, laufe die Feuerwehrarbeit vorbildlich. Dass davon auch der ganze Ort profitiert, zeigte sich beim Feuerwehrfest am Sonnabend anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Reppichau. Das ganze Dorf war aufgerufen, um gemeinsam mit den Floriansjüngern zu feiern. Zum morgendlichen Festappell luden sich die Reppichauer zahlreiche Gäste befreundeter Wehren ein, welche zahlreich erschienen.

„Die Technik, die Art der Einsätze und die staatlichen Strukturen der Feuerwehr haben sich mehrfach verändert. Die unermüdliche Bereitschaft dagegen ist beständig“, würdigte der Bürgermeister der Gemeinde Osternienburger Land, Stefan Hemmerling (CDU), die Arbeit der Brandschützer. Mario Carius, der seit 21 Jahren die Geschicke der Reppichauer Kameraden als Ortswehrleiter in die Hand nimmt, schilderte die Entwicklung seiner Truppe in 125 Jahren. „Am 11. Oktober 1890 gründeten 28 Reppichauer Bürger die Freiwillige Feuerwehr“, informierte er. „Wir haben gesagt, wir ziehen die Feier wegen des besseren Wetters vor“, so Carius. Mit derart kaltem und regnerischem Wetter, wie es am Sonnabend herrschte, hatte jedoch niemand gerechnet. So baute man große Zelte als Schutz vor dem Regen auf.

Neben der Ehrenurkunde des Landrates und zahlreichen weiteren Ehrungen, schmückt seit Samstag Mario Carius’ Uniform die Feuerwehrspange vom Innenministerium, überreicht vom Kreisbrandmeister. Auch die Kameraden aus Aken hatten sich etwas Besonderes ausgedachte. Angelehnt an die unvergessene Zusammenarbeit während des Hochwassers stapelten sie am Samstagmorgen einen kleinen Wall aus Sandsäcken direkt vor dem Mikrofon auf. „Vorsicht da ist diesmal aber nicht nur Sand drin“, wies Thomas Berger auf eine Überraschung in den Säcken hin.

Der Feuerwehrnachwuchs, welcher in Reppichau unter Leitung der Brüder Thomas und Ingolf Keller sehr aktiv ist, brachte sich mit in das Programm ein. „Unsere Feuerwehr hat keine Segel, doch wie so manches Schiff, hat sie in all den Jahren so manchen Sturm erlebt“, trällerten die Knirpse.

Ortsbürgermeister Erich Reichert, der schon als Kind im Jahre 1958 die sogenannte Pionierfeuerwehr in Reppichau mit gründete, konnte sich an so manche Anekdote erinnern. So war es unter der damaligen Wehrleitung von Erich Hahn üblich bei jedem Umzug des Spielmannszuges am ersten Mai einen Zwischenstopp vor seinem Hause einzulegen. „Wo dann auch schon der Doppelkorn wartete“, erzählte Reichert.

Mit einem anschließenden Essen aus der Gulaschkanone und einem historischen Festumzug durch den Ort ging das Fest weiter. Verschiedene Vorführungen der Feuerwehr und Belustigungen für Kinder ließen auch am Nachmittag keine Langeweile aufkommen. Als besondere Attraktion durften alle Besucher aus der Vogelperspektive bei einem Hubschrauberrundflug ihren Wohnort betrachten. (mz)