Erkrankte Zirkus-Tiger Erkrankte Zirkus-Tiger: Tierpark Köthen könnte zur dauerhaften Pension werden

Köthen - Die beiden Tiger, die derzeit im Köthener Tierpark untergebracht sind, um hier ihre gesundheitlichen Probleme auszukurieren, sind vorigen Freítag in der Leipziger Universitätsklinik für Kleintiere computertomografisch untersucht worden.
Dies sei Teil der Abschlussuntersuchung der Tiere gewesen, so Köthens Tierparkleiter Michael Engelmann gegenüber der MZ.
Tiger könnten eventuell dauerhaft im Tierpark Köthen bleiben
Aus den Daten der Untersuchung wird ein Gutachten gefertigt, das Auskunft darüber geben wird, ob „Shir-Khan“ und „Raja“, die aus dem „Circus Karl Althoff Köllner“ stammen, überhaupt wieder manegen- und transportfähig sind - letzteres spielt bei einem Reisezirkus keine unwesentliche Rolle, da es mit einigem Stress für die Tiere verbunden ist und diese von der Konstitution in der Lage sein müssen, diesen Stress zu bewältigen.
Im Tierpark ist man darauf vorbereitet, dass das Wahrscheinliche eintritt - nämlich dass die Tiger Köthen nicht verlassen werden. „Wir sind dabei, ihnen hier eine komplett artgerechte Unterbringung zu schaffen“, bestätigt Michael Engelmann.
Als rechtliche Grundlage für den Bau der provisorischen Anlage mit mindestens 200 Quadratmetern Größe diene das Säugetiergutachten, in dem die Mindestanforderungen für die Unterbringung von Säugetieren - quasi von A wie Affe bis Z wie Zebra - definiert sind. „Das würden wir erfüllen“, so Engelmann.
Tiger werden für die Besucher auch weiterhin nicht zu sehen sein
Als vorläufiges Gelände für die „Tigerabteilung“ wird der Wirtschaftshof im Tierpark dienen, wo die Tiger seit März in ihrem blauen Zirkuskäfig stehen und wo sie auch einen kleinen, etwa 50 Quadratmeter großen Auslauf haben. Die Tiefbaufirma von Erhard Banneick hat inzwischen den großen Erdhaufen abgetragen, der sich seit der Geflügelpestaktion auf dem Wirtschaftshof befand. „Dort werden wir die Gitter für die Tigeranlage aufbauen“.
Für die Besucher des Tierparks würden die Tiger allerdings nicht zu sehen sein - das sei auch nicht beabsichtigt, erklärt Michael Engelmann, „denn es sind keine Zootiere“.
Tiger bleiben weiterhin Eigentum des Zirkus'
Unterstützung bei der provisorischen Unterbringung wird auch der Zirkus leisten, indem er Gehege-Elemente zur Verfügung stellt, mit denen sonst die Manege gesichert wird. Immerhin bleiben die Tiere ja weiterhin im Eigentum des Zirkus’.
„Der Tierpark ist in diesem Fall nur eine Art Pension“, betont der Tierparkchef, der hervorhebt, dass auf diese Weise der finanzielle Aufwand für den Tierpark „glatt Null“ ist - bis auf das Entfernen des Erdhaufens, „aber das hätten wir irgendwann sowieso machen müssen“. Für Verpflegung und Tierarztkosten muss der Eigentümer aufkommen. (mz)