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Engagierte Blutspender geehrt

Von STEFANIE GREINER 17.05.2009, 17:52

KÖTHEN/MZ. - Am Samstag spendete er zum 28. Mal. An diesem Tag öffnete der Köthener Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes die Türen seiner Geschäftsstelle in der Siebenbrünnenpromenade für Besucher. Routiniert füllte Maik Schlinke den Fragebogen aus, in dem es um den gesundheitlichen Zustand des Spenders geht. "Vertrugen Sie Blutentnahmen bisher ohne Probleme?" und "Hatten Sie jemals Malaria?" sind zwei der zahlreichen Fragen.

Nachdem Körpertemperatur und Hämoglobin-Wert für normal empfunden wurden und auch Betriebsarzt Thomas Gramm sein Einverständnis gab, ging es für Maik Schlinke zur Blutspende. Je 500 Milliliter wurden ihm und den anderen 64 Spendern entnommen.

"Blutspenden retten Leben", betonte Katharina Ebert, Mitarbeiterin des DRK-Blutspendedienstes. Derzeit seien jedoch nicht genug Transfusionen vorrätig, wie Thomas Gramm bemerkte. Spender würden also dringend gebraucht. "Wir alle können mal Blut brauchen", hob der Betriebsarzt für Blutspende hervor. Das führte sich auch Daniela Schröter vor Augen, als sie am Samstagvormittag zur Blutspende ging. Vor sieben Jahren wagte die Köthenerin diesen Schritt zum ersten Mal. "Ich wollte mal meine Blutgruppe wissen", erinnerte sie sich an ihren damaligen Beweggrund. Mittlerweile hat sie schon acht Mal Blut gespendet.

Manfred Dietz brachte es auf 406 Mal. Darunter fallen nicht nur Vollblut-, sondern auch Plasma- und Thrombozyten-Spenden. "Er macht das unentgeltlich", lobte Jeanette Wecke, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Köthen. Für dieses Engagement wurde der Köthener anlässlich des Tages der offenen Tür ausgezeichnet. Auch Max Erge aus Merzien und Elke Teistler aus Dornbock wurden geehrt. Max Erge spendete bereits 101 Mal. Elke Teistler gab an diesem Sonnabend ihre 82. Blutspende ab.

Neben der Gelegenheit zur Blutspende gab es beim Tag der offenen Tür allerhand Wissenswertes rund um das Leistungsspektrum des Deutschen Roten Kreuzes. Martina Pallas informierte über das Angebot der DRK-Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind in Arendsee. "Bedarf ist immer da", äußerte sich die Kur-Beraterin hinsichtlich des Zuspruches, den die Klinik erfährt. Das anerkannte Muttergenesungswerk in der Altmark bietet Platz für 60 Mütter und 104 Kinder.

Am Nachbarstand stellte sich die Sozialstation des DRK vor, deren häuslichen Krankenpflege unter anderem Stroma-Versorgung, Insulingabe und Katheterversorgung umfasst. Zum Tag der offenen Tür boten die Mitarbeiter Blutdruck- und Blutzuckermessungen an. "Wir sind für die Menschen da", bemerkte Jeanette Wecke. In ihrer Begrüßungsrede erinnerte die Geschäftsführerin des Kreisverbandes an Henry Dunant, den Urvater des Deutschen Roten Kreuzes. Nach der Schlacht von Solferino, die sich in diesem Jahr zum 150. Mal jährt, forderte Dunant die Gründung von freiwilligen Hilfsgemeinschaften. "Die größte Hilfsgesellschaft der Welt ist entstanden", erklärte Jeanette Wecke.

Das Angebot des Deutschen Roten Kreuzes reicht vom Fahr- und Rettungsdienst, über die ambulante Pflege bis hin zur Kinderbetreuung. Eine der DRK-Einrichtungen für Kinder ist die Kita "Kinderglück" in Radegast. In Form einer Tombola sammelten die Mitarbeiter Geldspenden für ihr derzeitiges Spielplatzprojekt (die MZ berichtete). Kita-Leiterin Anita Matthes freute sich über die zahlreichen Sachspenden, die von Eltern und Mitarbeitern für die Verlosung zur Verfügung gestellt worden waren.

Am Stand der Familien- und Schwangerenberatungsstelle stellte sich Renate Müller den Fragen der Besucher. "Der Informationsbedarf ist groß", erzählte die Köthenerin. Die Beratungsstelle kümmert sich unter anderem um die Präventionsarbeit an Schulen.

Auch in diesem Jahr gab es zum Tag der offenen Tür wieder ein abwechslungsreiches Programm. DRK-Mitglieder demonstrierten die Erstversorgung von Verletzten, Fahrer von "Eastside Xtremes" zeigten verschiedene Stunts auf ihren Motorrädern. "Da muss man schon ziemlich fahrerisches Können haben", kommentierte Moderator René Henke die Show. Der Tag der offenen Tür fand im Rahmen des Weltrotkreuztages statt.