Endlich auch im Freien trainieren Endlich auch im Freien trainieren: Köthener SV 09 hat jetzt einen "Corona-Park"

Köthen - Auf dem Gelände des Köthener Sport Vereins 2009 am Ratswall ist ab sofort auch Gerätetraining unter freiem Himmel möglich. Bei einer kleinen Zeremonie am Montag eröffneten Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD) und Basis gGmbH-Geschäftsführer Frank Junkert den sogenannten „Corona-Park“.
Durch die Ergänzung des circa 60 Quadratmeter großen Areals können nun mehr Sportler gleichzeitig trainieren und da es an der frischen Luft geschehen kann, braucht sich auch niemand wegen Corona Sorgen zu machen.
Das Angebot richte sich selbstverständlich an Vereinsmitglieder, aber auch andere Vereine und Interessierte sind eingeladen, unter Absprache mit dem Köthener SV an den acht Geräten zu trainieren, versichert Steffen Reisbach, Vorsitzender des Sportvereins. Die Idee, den Bereich hinter der Trainingshalle für das Gerätetraining draußen umzufunktionieren, geht auf ihn zurück. Ebenso der Name „Corona-Park“, der nicht scherzhaft gemeint sei, sondern signalisieren soll, dass aus der Not eine Tugend gemacht wurde.
Training musste von März bis Mai aufgrund der Kontaktbeschränkungen komplett ausfallen
Wie bei anderen Sportvereinen auch, musste jegliches Training beim Köthener SV von März bis Mai aufgrund der Kontaktbeschränkungen komplett ausfallen. „Das waren 72 Tage, ich habe mitgezählt“, berichtet Steffen Reisbach. Nach der Wiederöffnung unter geltenden Abstands- und Hygieneregeln wurde schnell klar, dass Lösungen her müssen, so der Vereinsvorsitzende weiter.
„In der ersten Woche mussten wir mehrfach Sportler nach Hause schicken, weil wir nicht genug Platz hatten. Als Vorsitzender eines Sportvereins bricht dir sowas das Herz“, erklärt Reisbach. Vor allem in der Rushhour am Nachmittag zwischen 15 und 18 Uhr sei der Andrang am größten. Da reicht der Platz in der Halle, in der laut Hygienekonzept 15 Sportler gleichzeitig trainieren dürfen, selten aus.
Für das Gerätetraining musste erst einmal Platz geschaffen
Damit sich also niemand Sorgen um seine Gesundheit machen muss und trotzdem alle Sportler Möglichkeiten für ihr Gerätetraining finden, musste Platz geschaffen werden. Ein Glück, dass sich hinter dem Trainingsgebäude ein bis dahin nicht genutzter Bereich für solche Zwecke anbot. „Das war früher unsere Schmuddel-Ecke, ein kleiner Schrottplatz“, berichtet Reisbach.
Also wurde angepackt: Entrümpelt und vom Bauschutt bereinigt, der Boden begradigt, Filz und Schotter gelegt, mit einer Gummiebene abgedeckt und abschließend die acht Geräte rausgestellt.
Auch Oberbürgermeister Bernd Hauschild zeigt sich erfreut über neu eröffneten „Corona-Park“
Alles in „unter zwei Wochen“, sagt Reisbach und bedankt sich bei Basis-gGmbH-Geschäftsführer Frank Junkert: „Dank unserer Basis konnten wir das ehrenamtlich stemmen.“ Beim Arbeitseinsatz arbeiteten Vereinsmitglieder gemeinsam mit „Ein-Euro-Jobbern“, die der Verein über die Arbeitsagentur zugeteilt bekommt. „Jetzt können wir die Rushhour stemmen und müssen niemand mehr nach Hause schicken“, freut sich Reisbach.
Auch Oberbürgermeister Bernd Hauschild zeigt sich erfreut über den neu eröffneten „Corona-Park“. „Ich finde es gut, dass auch draußen trainiert werden kann“, sagt das Stadtoberhaupt bei der Eröffnung. Viele Sportvereine zeichnen sich in der Corona-Krise durch kreative Lösungen aus. Das sei auch daran zu erkennen, dass „sehr viele Vereine Anträge gestellt haben und wir keinen einzigen ablehnen mussten“, wie Hauschild berichtet. (mz)