Didier-Werk in Aken Didier-Werk in Aken : Kann der Betrieb doch noch gerettet werden?

Aken - Konzernspitze und Betriebsrat verhandeln am 10. Januar weiter zur Zukunft des Akener Didier-Werkes.
Nachdem beide Seiten ihre Gespräche Mitte Dezember ohne Ergebnis vertagt hatten, wie die MZ erfahren hat, folgt nun ein weiterer Versuch, den Betrieb zu retten.
Didier-Werk in Aken: Anlagen stehen seit Mai 2017 still
Bereits seit dem 2. Mai 2017 werden im früheren Magnesit-Werk keine feuerfesten Steine mehr produziert; die Anlagen stehen seither still.
Uwe Brandt, der Vorsitzende des Betriebsrates, sagte auf Nachfrage der MZ: „Ich hoffe, dass wir am 10. Januar zu einem endgültigen Ergebnis kommen.“ Das habe man sich gemeinsam im alten Jahr vorgenommen.
Betriebsrat des Didier-Werkes Aken erhofft ein Vorankommen in den Gesprächen
Schon seit einigen Monaten laufen die Verhandlungen nicht mehr im direkten Dialog beider Parteien. Statt dessen organisiert eine Einigungsstelle, geleitet von einem früheren Arbeitsrichter aus Berlin, die Gespräche zwischen dem RHI-Konzern in Wien, Eigentümer des Akener Werkes, und der Arbeitnehmerseite.
Der Betriebsrat will nun mit einem neuen Ansatz in den Januar-Termin gehen und verspricht sich dadurch Bewegung in den Gesprächen.
Vorschlag des Betriebsrates: Didier-Werk in Aken soll verkauft werden
So will man der Unternehmensführung offenbar vorschlagen, das Werk in Aken - durchaus auch an einen Mitbewerber - zu verkaufen. Was bisher für RHI nicht in Frage kommt.
Gleichwohl könnte von Aken aus, so die Idee aus den Reihen der Arbeitnehmer, eine Art Lohnproduktion für RHI erfolgen. Von rund 30 000 Tonnen Steinen ist die Rede.
Didier-Werk in Aken: Bis zu 65.000 Tonnen Steine wurden jährlich produziert
Dabei handele es sich um jene Produktionskapazitäten, die der Konzern nach Hagen in Westfalen verlagern wolle. Dort jedoch müsste erst in den Standort investiert werden, berichtete Brandt. In Aken wurden jährlich zwischen 40 000 und 65 000 Tonnen Steine produziert.
Ob die Arbeitnehmerseite mit diesem Vorschlag punkten kann, ist fraglich. Denn im Dezember 2017 hatte die Konzernleitung in Wien offiziell erklärt, dass man den Verkauf der Produktionsstätte an einen Mitbewerber kategorisch ausschließe (die MZ berichtete).
Nach Monaten des Stillstandes: Die 95 Beschäftigten im Didier-Werk Aken sollen Gewissheit bekommen
Andererseits stehe man einer Weiternutzung des Betriebsgeländes durch Dritte offen gegenüber, hieß es damals.
Uwe Brandt will nach Monaten des Stillstands Gewissheit für die zuletzt 95 Beschäftigten des Unternehmens in Aken. Im Januar soll zum Sozialplan weiter verhandelt werden. Bisher bekämen die Mitarbeiter ihren vollen Lohn, inklusive aller Zulagen.
Erst 2015 hatte das Didier-Werk eine Zitterpartie zu überstehen, als man kurz vor dem Aus stand. Damals gab der Konzern jedoch Aken gegenüber Duisburg den Vorzug. (mz)