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Der tote Hai hielt sie nicht zurück

Von Raimund Leonhardt 06.04.2007, 16:39

Köthen/MZ. - So typische Mädchen-Hobbys, wie Ballett oder Tanzen seien nicht ihr Ding, bekennt sie stolz und freimütig. Sieben Jahre lang hat sie als Schülerin Karate betrieben, es bis zum grünen Gürtel gebracht. Jetzt ist es das Tauchen, das sie fasziniert.

Begonnen hatte es ganz harmlos mit einem Schnuppertauchen beim Mallorca-Urlaub. Zunächst schnorchelte sie mit Flossen und Taucherbrille im Swimmingpool. Dann fuhr sie im Speedboot mit aufs Meer hinaus und sollte mit der Flasche gleich 10 Meter tief nach unten. Ins "haifreie" Wasser. Das war der 21-Jährigen dann doch gleich etwas zu "fett". "Schließlich geht es auch um Sicherheit", findet sie. Außerdem begegnete denen, die sich bis zum Grund vor Mallorca vorgewagt hatten, auch noch ein toter Hai. Was die junge Köthenerin aber nicht davon abhielt, zurück in der Heimatstadt einen Tauchkurs zu belegen.

Viel Theorie vorweg

Stunden der Theorie, etlichen schriftlichen Tests und einer Abschlussprüfung folgten die ersten Tauchgänge in harmloseren Gefilden als im nicht ganz haifreien Mittelmeer.

Die in Weimar Medienkunde Studierende erkundete den Grund des Molkerteiches. Sie tauchte in den Löbejüner Steinbruch ab, und schaffte schließlich vor ein paar Tagen im Steinbruch Gützer Berg bei Landsberg ihren Taucherschein. Offiziell ist sie jetzt ein "Open Water Diver", was bedeutet, dass sie jetzt - von Dirk Kröger und Lars Wehe aus der Tauchschule Dive Center Köthen bestätigt - im offenen Wasser tauchen darf. Die beiden Tauchlehrer bescheinigten ihrer Schülerin gute Kenntnisse und eine erfolgreiche Teilnahme.

Die Abiturientin des Jahrganges 2005 (Gymnasium Rüsternbreite) hat allerdings nicht vor, das Tauchen intensiv als Sportart oder als Dauer-Abenteurerin unter Wasser zu betreiben. "Es soll ein Hobby bleiben", hat sie entschieden. Für das sie allerdings noch einiges investieren muss.

Für den Tauchlehrgang selbst hat sie 300 Euro bezahlt. Ihre Grundausrüstung, bestehend aus Taucherbrille, Flossen und Schnorchel, hat sie schon einmal im Schrank liegen. Die Sauerstoffflaschen, den kompletten Anzug, Bleigurt und was sonst so noch alles dazu gehört, "lässt sich günstiger ausleihen", rät sie Nachahmern. Nicht nur das Tauchen, auch ihre berufliche Karriere betreibt die junge Frau aus Köthen mit viel Engagement und Leidenschaft. Immer ist der Eindruck da: Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bleibt es da so lange drin, bis sie es geschafft hat.

Manchem Köthener wird die 1,58 Meter große Studentin, von der eine ansteckende Fröhlichkeit ausgeht, auch schon einmal hinter der Kamera erlebt haben. Sie absolvierte ein Praktikum beim Lokalsender RBW in der Bachstadt, ist gegenwärtig bei Halle TV im Einsatz, um Texte zu schreiben und Material zu schneiden. Es soll ein weiteres Praktikum beim Radiosender Jump folgen, für das sie schon eine Zusage hat.

Stefanie Greiner ist eine, das hat sich aus dem Gespräch mit ihr ergeben, die weiß, was sie will. In Bezug auf die von ihr angestrebten "verrückten Sachen" beispielsweise einen Absprung mit dem Fallschirm.